Das US-Medienunternehmen Disney hat auf seiner Streamingplattform Disney+ abrufbare Filmklassiker mit Rassismus-Warnungen versehen. Bevor Zuschauer etwa „Peter Pan“ oder „Aristocats“ anschauen können, wird ihnen ein Text angezeigt, der sie auf die herabwürdigende Darstellung von Minderheiten in den Zeichentrickfilmen aufmerksam macht. Die Stereotype in Disney-Filmen „waren damals falsch und sind es auch heute noch“, heißt es in den Einblendungen.
Abonnenten von Disney+ sehen die nicht überspringbaren Einblendungen zum Beispiel, wenn der Disney-Held Peter Pan im gleichnamigen Zeichentrickfilm von 1953 Schmuck von indigenen Völkern anlegt. Im Film „Aristocats“ von 1970 erscheint der Text, wenn eine schielende, ostasiatisch aussehende Katze singt.
„Schädliche Wirkung anerkennen“
Disney betont in den Hinweisen, es wolle die Inhalte nicht entfernen, sondern ihre „schädliche Wirkung“ anerkennen. Man wolle „daraus lernen und zu Gesprächen anregen“. Bei der Auswahl der problematischen Szenen ließ sich das Unternehmen von afro-amerikanischen Filmkritikern beraten.
Bereits in der Vergangenheit hatte Disney auf „veraltete kulturelle Darstellungen“ in seinen Filmen hingewiesen. Die neuen Einblendungen folgen einer Reihe von Maßnahmen des US-Unternehmens, sich mit Rassismus und Stereotypen in den eigenen Filmen auseinanderzusetzen. Kritiker hatten Disney zuvor vorgeworfen, Filmklassiker ohne kritische Einordnung zu zeigen. Bereits im Juni kündigte das Unternehmen an, auch einige Attraktionen in den Disney-Freizeitparks überarbeiten zu wollen.
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