"Grünes Gold"

Kernöl-Champion gekürt ++ Die besten Bilder

"Ein Tag ohne Kernöl ist ein verlorener Tag", haben Otto und Michi Wanz am Donnerstag ihre Liebe zum grünen Gold humoristisch auf den Punkt gebracht. Keine schlechte Voraussetzung, wenn es um die wichtige Auszeichnung des steirischen Kürbiskernöl-Championates geht. 60 Juroren folgten dem Ruf der Landwirtschaftskammer und testeten 20 feinste Produkte auf Öl, Frische, Transparenz und Röstnote - rochen, schauten, schnalzten, ölten ihre Kehlen. Und kürten schließlich den Besten der Allerbesten...

"Die Plutza san fechsnen!" Das heißt übersetzt, dass die Kürbisse geerntet sind - und damit der jährlichen Kür zum Champion nichts im Weg steht. Wobei betont werden muss: Wer es bis hierher geschafft hat, ist schon deswegen ein Sieger. Denn er musste gewaltige Hürden nehmen, bei Qualifizierungen beständig top sein.

Bilder vom Kernöl-Kosten in der Infobox!

Dementsprechend streng wurde auch über 20 Produkte, die es ins Championat geschafft hatten, geurteilt. Die Farbe muss einen Grün- und einen Rotbraunton haben - fehlt da was, gab es einen Fehler in der Verarbeitung, wurde uns erklärt. Oder: Für den Test braucht's den "Kernölschnalzer" im Mund, bei dem das Öl aufgeschlagen und mit Sauerstoff versetzt wird - versetzt uns das einen schmierigen, schmalzigen Stich, dann ist der Kern nicht optimal. Und harmonisch muss die Röstnote, jugendlich die Tendenz sein.

Für jeden Geschmack etwas dabei
So ein Test sorgt auch für Verblüffung - dass es derart viele Geschmacksrichtungen bei einem einzigen Produkt gibt, versetzte einen schon ins Staunen! Von schokoladig bis kaffeeherb ist alles dabei. Jedoch: Ab dem neunten, zehnten Schluck pur (ausspucken mochte das wertvolle Produkt keiner so recht) wurde es schon etwas heftig.

Streng war der Test, aber ein bisserl Spaß musste doch sein: "Ich fühl mich schon recht im Öl", scherzte etwa Catcher-Legende Otto Wanz mit "gschmierter Pappn". "Wenn wenigstens a Rindfleisch dabei wär, die Kombination ist mir nämlich die liebste." Weinkönigin Katharina Thaler sah durchaus Gemeinsamkeiten zu ihrem Genre: "Vor allem kann ich von beidem nicht genug kriegen!" Und Spitzenkoch Siegfried Kröpfl, der gebürtige Tiroler von der "Steirer Stuben" in Wien, erinnerte sich an seine ersten Kernöl-Eindrücke: "Wir waren immer jahrelang in St. Kathrein 'Ski fahren' - und hatten keinen Schnee! Aber dafür euer Öl entdeckt."

Champion 2010 aus Pertstein
Mit dem großartigen Titel "Champion 2010" durften schließlich Eva und Johannes Zach (Bildmitte) aus Pertlstein bei Fehring ("frisch pressen ist eines unserer großen Geheimnisse") heimgehen, ihnen folgten Gabriela und Helmut Ofner (im Bild links) aus Berndorf (Kirchberg/Raab) sowie Renate und Karl Höfler (im Bild rechts) aus Kopfing bei Kaindorf. 

von Christa Blümel, "Steirerkrone"