„Wir sind ja kein verstecktes Dorf“, ärgert sich Josef Reingruber, Bürgermeister von Haibach/ Mühlkr. Unvorstellbar, dass im 21. Jahrhundert noch immer manche Gemeinden keine ausreichende Mobilfunkanbindung haben. Im Mühlviertel und im Bezirk Gmunden aber traurige Realität.
„Bei mir daheim gibt es in der Küche einen Bereich, in dem man telefonieren kann – und auf der Straße funktioniert es“, bringt es Josef Reingruber (VP), Bürgermeister in Haibach/M., auf den Punkt, mit welchen Problemen er und Gemeindemitglieder seit Jahren zu kämpfen haben. Auch in den Nachbargemeinden Alberndorf, Altenberg, Hellmonsödt und Ottenschlag im Mühlkreis ist es nicht besser. „Insgesamt sind rund 1000 Einwohner davon betroffen. Dazu zählt auch die Schule, der Bauhof, Gasthäuser und die Feuerwehr in Haibach und Wintersdorf“, weiß Reingruber.
Behördenfunkmaste steht bereits
Mittlerweile wissen die Einheimischen schon exakt, wo sie telefonieren können und wo sie nicht erreichbar sind. Gerade während des Lockdowns und der Zeit im Home-Office wurde und wird das Netzdilemma zu einem nervigen Wegbegleiter. „Ich hab’ sogar E-Mails bekommen, wo nicht einmal der Notruf funktioniert hat“, ärgert sich Reingruber. Und das, obwohl 2018 extra ein Behördenfunkmast aufgestellt wurde. „Die einfachste Lösung wäre es, auf diesem Masten einen Funkempfänger und Sender für Mobiltelefone anzubringen“, so Reingruber.
Vorhaben scheiterte bisher am Geld
Mit dem gleichen Problem hat auch Kirchhams Bürgermeister Hans Kronberger (VP) zu kämpfen: „Seit 2009 bin ich Bürgermeister und beschäftige mich mit diesem Thema.“ 330 Einwohner im Ortsteil Hagemühle haben keine Netzanbindung. Auch dort steht der passende Mast bereit. „Es kann nicht sein, dass es zwischen Land und Mobilfunkern in Sonderfällen keine Lösung gibt und es nur am Geld scheitert“, ärgert sich Kronberger. Anfang November gibt es mit Landesrat Klinger einen Krisengipfel.
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