Congress in Tirol

„Wir alle müssen mit Corona leben lernen!“

Tirol
25.09.2020 08:00

Sollen wir oder sollen wir nicht? Diese Frage haben sich die Organisatoren des diesjährigen Kinderärztecongresses heuer ein paar Mal gestellt. „Wir haben uns dann für die Abhaltung entschieden, weil wir bewusst ein Zeichen setzen wollen. Ein Zeichen, dass wir mit Corona leben lernen müssen“, sagt Daniela Karall, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ).

Bereits seit zwei Jahren steht fest, dass der 58. ÖGKJ-Congress im September 2020 in Innsbruck stattfindet. Seit Jänner steht das Programm, doch dann kam Corona. „Im März haben wir uns noch nicht damit auseinandergesetzt, dass der Congress wegen Corona abgesagt werden könnte. Bis dahin sei eh alles vorbei, haben wir uns gedacht“, schildert Karall, die auch Vize-Direktorin der Innsbrucker Kinderklinik ist, im Gespräch mit der „Tiroler Krone“. Falsch gedacht ... Im Sommer musste dann aber eine endgültige Entscheidung getroffen werden. Absagen oder durchführen? „Wir haben uns für die Abhaltung entschieden. Denn Corona wird uns leider noch länger begleiten als uns lieb ist“, betont die ÖGKJ-Präsidentin. Man wolle mit gutem Beispiel vorangehen und ein Vorbild sein.

Der größte Congress seit Beginn der Pandemie
Mit mehr als 300 Teilnehmern ist der Kinderärztecongress der größte seiner Art in Österreich seit Beginn der Corona-Krise. Unter dem Motto „Gesundheit trifft Wirtschaft“ will man auch der Tourismuswirtschaft in Innsbruck ein wenig unter die Arme greifen. „Das war auch noch ein Mitgrund, warum wir uns für den Congress entschieden haben“, erklärt Thomas Müller, Direktor der Kinderklinik. „Außerdem,“ so Müller weiter, „sind wir ja dagegen, dass, wenn es in einer Schule einen Verdachtsfall gibt, gleich die ganze Schule gesperrt wird. Da wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen!“

Genaue Regeln auf 40 Seiten festgehalten
Für die Veranstaltung, die im Congresshaus stattfindet, wurde ein 40 Seiten umfassendes Covid-19-Präventionsprogramm geschrieben. „Darin wird alles genau geregelt – vom Einchecken via Einbahnregelung bis hin zu den genauen Sitzvorschriften“, zeigt Sabine Scholl-Bürgi, Oberärztin an der Kinderklinik und 1. Sekretärin des ÖGKJ, auf. Stolz ist sie auch darauf, dass die Veranstaltung ein „Green Event“ ist – soweit das mit Corona halt möglich ist. „So wenig Müll wie möglich und Essen aus der Region“, nennt Scholl-Bürgi Beispiele. Abendveranstaltungen gäbe es keine.

Fotoausstellung und Historiker-Vortrag
Der Titel des dreitägigen Congresses lautet „Bilanz ziehen – Zahlen, Daten und Fakten zur Pädiatrie“. Dabei wird es um Corona genau so gehen wie um den neuen Anti-Gen-Test der Firma „Roche“ um vier bis fünf Euro, Nachhaltigkeit oder diverse Studien im Bereich der Kinderheilkunde. Im Zuge des Congresses wird auch erstmals eine Fotoausstellung über Kinderärzte in der NS-Zeit gezeigt. Zudem wird es zur Kinderheilkunde passende Historiker-Vorträge des Forschungszentrums „Medical Humanities“ unter der Leitung von Elisabeth Daum-Dietrich geben.

Alle weiteren Infos dazu: www.oegkj-jahrestagung.at

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