Illegaler Waffenbesitz

Kadyrow-Kritiker in Kapfenberg festgenommen

Steiermark
16.09.2020 21:58

Der auf YouTube zu Bekanntheit gelangte Kritiker des russischen Regionalpräsidenten Ramsan Kadyrow, Murad A., ist am Mittwoch im obersteirischen Kapfenberg in seiner Wohnung festgenommen worden. Der 39-Jährige, gegen den offenbar wegen seiner kritischen Äußerungen ein Kopfgeld ausgesetzt ist, soll illegal im Besitz von Schusswaffen gewesen sein.

Das Landesamt für Verfassungsschutz hatte seit geraumer Zeit gegen den gebürtigen Tschetschenen ermittelt, der in der Vergangenheit immer wieder durch regimekritische Videos im Internet aufgefallen war.

Im Fokus des Verfassungsschutzes
Seit Dezember 2019 ist er auf YouTube als „Murad WIEN“ vor allem unter den tschetschenischen Landsleuten bekannt geworden und gelangte so auch in den Fokus des Verfassungsschutzes. Wegen der Gefahr, in die er sich deswegen begab, stand er zuletzt auch unter polizeilichem Schutz.

Schusswaffen und Munition sichergestellt
Während das Gebäude, in dem er wohnte, bewacht wurde, ermittelten die Behörden gegen ihn wegen des Verdachts des illegalen Waffenbesitzes. Als sich der Verdacht erhärtet hatte, wurde der einschlägig Vorbestrafte von Beamten des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) in einem Mehrparteienhaus in Kapfenberg festgenommen. Trotz Verbots wurden bei ihm Waffen sowie Munition sichergestellt.

Einsatzkräfte des Einsatzkommandos Cobra sicherten die Beamten des LVT bei der Festnahme und brachten den Mann in eine Justizanstalt. Die Landespolizeidirektion Steiermark betonte, dass es für Nachbarn und Anrainer „keinen Grund zur Beunruhigung“ gebe und keine Gefahr bestehe.

Kadyrow-Kritiker im Juli in Gerasdorf ermordet
Erst im Juli war der gebürtige Tschetschene Martin B., der ebenfalls öffentlich gegen Kadyrow aufgetreten war, im niederösterreichischen Gerasdorf mit einem Kopfschuss getötet worden. Damals gab es rasch nach der Tat den Verdacht, dass es sich um einen Auftragsmord mit politischem Hintergrund gehandelt haben könnte. Auch auf Martin B. war ein Kopfgeld ausgesetzt.

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