Verschärfung ab Montag

Bundesweites Comeback für den Mund-Nasen-Schutz

Politik
11.09.2020 06:56

Keine Entspannung an der Corona-Front: Vermutlich ab kommendem Montag - die Regierung wird um 11 Uhr die Details dazu bekannt geben - soll in allen Geschäften, der Gastronomie und geschlossenen Räumen wieder die Maskenpflicht gelten. Ursache: Am Donnerstag wurden 664 neue Fälle in das Meldesystem eingespeist - mehr Neuinfektionen gab es nur auf dem Höhepunkt der Krise im Frühjahr. Auch die Zahl der Spitalspatienten klettert weiter nach oben, wenn auch zum Glück im überschaubaren Maß. Bekannt geben wird die Regierung dann auch die neue Ampelschaltung, denn Freitag ist bekanntlich Ampel-Tag.

Am Donnerstagabend sprach die Corona-Kommission die Empfehlungen aus, die Landeshauptstadt Linz nach der Gelb-Einstufung wieder auf Grün zurückzusetzen, während für Wien und Graz weiterhin Gelb gelten soll. Auf dieses mittlere Risiko werden zudem die Tiroler Städte Innsbruck und Schwaz sowie die niederösterreichischen Bezirke Korneuburg und Wiener Neustadt hochgestuft.

Zweidrittelmehrheit in Kommission notwendig
Corona-Sorgenkind Österreichs bleibt aber Wien, allein im 2. Bezirk gibt es im 7-Tages-Schnitt 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (siehe Grafik unten). Obwohl die Vertreter des Kanzleramtes und des Innenministeriums für ein Umschalten der Wiener Ampel auf Orange stimmten, bleibt es bei Gelb. Denn in der Kommission ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.

Alle Veranstaltungen auf Gelb-Niveau, wieder Maskenpflicht
Zudem werden österreichweit die Maßnahmen verschärft. So sollen alle Veranstaltungen im Land auf Gelb-Niveau gestellt und die Maskenpflicht ausgeweitet werden. Neben dem Lebensmittelhandel, in Apotheken, Banken, Postfilialen und Tankstellenshops sowie öffentlichen Verkehrsmitteln - wo es bereits jetzt Pflicht ist -, sollen in allen Geschäften sowie weiteren geschlossenen Räumen Mund-Nasen-Schutzmasken tragen werden müssen.

Details werden bei der Ampel-Pressekonferenz bekannt gegeben. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte im Vorfeld für diesen Termin auch mehr Transparenz und Einsicht in die Entscheidungsfindung der Corona-Kommission in Aussicht gestellt.

Kurz stimmte Bevölkerung bereits auf Verschärfungen ein
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte bereits in der Vorwoche beim ORF-„Sommergespräch“ begonnen, die Bevölkerung auf Verschärfungen der Corona-Maßnahmen im Herbst und Winter vorzubereiten. „Wir müssen soziale Kontakte wieder reduzieren. Jeder muss seinen Beitrag leisten“, so der Kanzler. Die verschärften Maßnahmen bei den Veranstaltungen hatte Kurz dabei schon vorweggenommen. „Ich schließe nicht aus, dass wir bei Veranstaltungen im Herbst und Winter wieder einen Schritt zurück machen und strenger werden müssen.“

Am Donnerstag hatte er zudem - besonders mit Blick auf Wien, wo mit fast 400 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert registriert wurde - auf schärfere Maßnahmen gedrängt. Aus seinem Umfeld hieß es gegenüber der „Krone“, Kurz verwehre sich gegen ein „Schönrechnen“ der Zahlen.

SPÖ sprach sich ebenfalls bereits für Maskenpflicht in Innenräumen aus
Die Entwicklung sei jedenfalls „besorgniserregend“, wie auch weitere Politiker und Virologen verlautbarten. Die SPÖ forderte diese bundesweiten Verschärfungen bereits vehement im Vorhinein wegen der vielen Neuinfektionen. „Angesichts des Schulbeginns und des bevorstehenden Herbsts sind verschärfende Maßnahmen im Sinne einer wirksamen Corona-Prävention in ganz Österreich notwendig. Dazu zählt die Maskenpflicht in Innenräumen“, so Pamela Rendi-Wagner.

Kronen Zeitung/krone.at

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