Demonstration in Sofia

Tausende Bulgaren fordern Rücktritt der Regierung

Ausland
02.09.2020 15:08

In Bulgarien haben mehrere Tausend Demonstranten zum Auftakt der Herbsttagung des Parlaments den Rücktritt der Regierung gefordert. Protestler mit weiß-grün-roten Nationalfahnen blockierten am Mittwoch unter dem Motto „Großer Volksaufstand“ das Parlamentsgebäude in Sofia.

Aktivisten warfen Eier, Äpfel, Tomaten und falsche 500-Euro-Banknoten. Sie beschuldigen die bürgerlich-nationalistische Regierung von Premier Boiko Borissow, dass sie korrupt sei und zugunsten von Oligarchen handle.

Demo-Teilnehmer werfen Flaschen und Steine
Demonstranten versuchten das massive Polizeiaufgebot zu durchbrechen, indem sie amtlichen Angaben zufolge Flaschen und Pflastersteine auf Polizisten warfen. Beide Seiten sollen Pfeffersprays eingesetzt haben. 16 Menschen wurden in Kliniken gebracht. Aktivisten blockierten bei der Donaustadt Russe die Zufahrt zur Donaubrücke nach Rumänien.

Präsident fordert Regierungsrücktritt 
Staatschef Rumen Radew verlangte in einer Rede vor den Abgeordneten erneut den Rücktritt des seit 2017 regierenden Kabinetts von Borissow. Der Vertrauensverlust der Bevölkerung lasse keinen anderen Ausweg zu, so Radew. Zugleich appellierte er an die Parlamentarier, Borissows Pläne für eine neue Verfassung abzulehnen.

Auch die Demonstranten sind gegen das Vorhaben. Sie werfen Borissow Versagen im Kampf gegen die Korruption in dem EU-Land vor und bezeichnen ihre seit zwei Monaten anhaltenden Proteste als „Großen Nationalen Aufstand“. Ministerpräsident Boiko Borissow hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass seine Regierung weiter arbeiten werde.

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