Natur in Bedrängnis

Tirol will Wildcamper in geordnete Bahnen lenken

Tirol
02.09.2020 10:15

Ein verbotener Trend macht Tirol heuer besonders zu schaffen: Wildcampen. Wie berichtet, musste die Bergwacht allein im Ötztal zuletzt Hunderte Anzeigen erstatten. Das Land feilt nun an einer Informationsoffensive und setzt auf Aufklärung. Die Bergwacht wünscht sich mehr Kompetenzen, die zuständige LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) winkt in diesem Punkt aber ab.

Sie stehen an Seen, auf Almwegen, im Wald – Wildcamper sind zur regelrechten Landplage geworden. Die Corona-Pandemie hat den Trend verstärkt, da viele „kontaktloses“ Reisen bevorzugen. Die Tiroler Bergwacht hat alle Hände voll zu tun, das Campier-Verbot außerhalb der dafür vorgesehenen Plätze zu kontrollieren. 220 Euro Strafe kostet ein Verstoß. Nicht selten bleibt von Wildcampern Müll zurück und werden geschützte Naturgebiete empfindlich gestört. Das kann dann mehrere Tausend Euro Strafe kosten.

Personell am Limit
„Wir müssen leider immer mehr Unbelehrbare anzeigen, weil offenbar die Aufklärung allein nicht reicht“, verweist Gabriele Pfurtscheller, Landesleiterin der Tiroler Bergwacht, auf eine „extreme“ Zunahme von Wildcampern. 300 Anzeigen waren es zuletzt im Ötztal. Auch im Außerfern werden pro Tour im Schnitt 40 bis 60 Wildcamper erwischt.

„Jede Anzeige ist für meine Leute ein zusätzlicher Aufwand. In einigen Ortsstellen sind die personellen Ressourcen heuer an die Grenzen gestoßen“, sagt Pfurtscheller. Sie wünscht sich die Möglichkeit zurück, direkt vor Ort in bestimmten Fällen Organstrafverfügungen ausstellen zu können. Das ist für die zuständige LHStv. Ingrid Felipe kein Thema. Eine Änderung in diese Richtung sei nicht angedacht, sagt sie.

Sehr wohl arbeite man an einer besseren Besucherlenkung in sensiblen Bereichen und an besserer Aufklärung. Felipe: „Wir werden die Situation mit der Bergwacht analysieren und die richtigen Schlüsse für die nächste Saison ziehen.“

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