Der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, ist am Samstagabend vor dem jüdischen Gemeindehaus von einem Unbekannten mit einem Holzprügel attackiert worden. Davor war binnen weniger Tage das Gebäude mit pro-palästinensischen Parolen beschmiert worden, und in der Nacht auf Samstag schlug ein Unbekannter mehrere Fenster mit Zementsteinen ein. Die Politik zeigt sich schockiert. „Wir werden alles tun, um den Täter rasch zur Rechenschaft zu ziehen. Für Antisemitismus darf es in Österreich keinen Platz geben!“, schrieb Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf Twitter.
Van der Bellen: „Judenhass hat keinen Platz in unserer Gesellschaft“
Auch Bundespräsident Van der Bellen verurteilte den Angriff auf Rosen aufs Schärfste. „Judenhass und Antisemitismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Meine Solidarität gilt allen in Österreich lebenden Jüdinnen und Juden“, teilte Van der Bellen auf Twitter mit.
Jüdische Einrichtungen werden verstärkt überwacht
Innenminister Karl Nehammer kündigte an, aufgrund der aktuellen Vorfälle „die Überwachung aller jüdischen Einrichtungen in Österreich zu verstärken“. Zur Unterstützung werde auch das Einsatzkommando Cobra herangezogen. „Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wer jüdische Mitbürger angreift, greift die Grundpfeiler unseres demokratischen Zusammenlebens an“, so Nehammer, der am Montag ein persönliches Gespräch mit Rosen, Oskar Deutsch und weiteren Vertretern der Israelitischen Gemeinde führen will.
Sobotka: „Kampf gegen Antisemitismus betrifft uns alle“
Bestürzt zeigte sich auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). „Die jüngsten Vandalenakte auf die Synagoge in Graz und der tätliche Angriff auf Elie Rosen sind absolut zu verurteilen und leider ein deutliches Zeichen dafür, dass unser Kampf gegen jede Form des Antisemitismus aktueller denn je ist. Die Sicherheit jüdischen Lebens muss in Österreich, in Europa und weltweit gewährleistet sein. Der Kampf gegen den Antisemitismus betrifft uns alle. Es ist ein Kampf für unsere demokratischen Werte“, so der Nationalratspräsident.
Kogler: „Mit aller Kraft für Zusammenhalt einsetzen“
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) betonte, der tätliche Angriff gegen Elie Rosen in seiner Heimatstadt Graz erschüttere ihn zutiefst. „Wir müssen uns Antisemitismus in jeglicher Ausprägung vehement entgegenstellen und uns mit aller Kraft für Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einsetzen. Wer unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger angreift, greift uns und unsere Grundwerte an“, so Kogler auf Twitter.
Rendi-Wagner: „Zutiefst schockierend“
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner nannte den Angriff auf den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz „zutiefst schockierend“. Mehr Polizeischutz vor jüdischen Einrichtungen sei richtig. Der Kampf gegen Antisemitismus „darf kein Lippenbekenntnis sein, sondern braucht konsequentes politisches Handeln!“
NEOS-Mandatar Helmut Brandstätter erklärte, dass alle dazu beitragen müssten, dass es in Österreich kein gesellschaftliches Klima geben dürfe, wo Antisemitismus möglich sei. „Wir alle sind im Moment bei Elie Rosen. Niemals wieder!!!“, so Brandstätter auf Twitter.
Kardinal Christoph Schönborn schrieb auf Twitter, dass ihn die Nachricht vom Angriff auf Elie Rosen und die wiederholten Angriffe auf die Grazer Synagoge „erschrecken“. Der Kardinal appellierte: „Antisemitismus darf nie mehr Platz finden in Österreich!“
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