„Spaltende Ideologie“

Raab: Hagia Sophia als Beleg für politischen Islam

Politik
25.07.2020 11:38

Nach der Rückumwandlung der Hagia Sophia in Istanbul von einem Museum in eine Moschee (siehe auch Archivvideo oben), warnt Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) einmal mehr vor dem politischen Islam. Wer immer noch behaupten würde, dass es diesen nicht gebe, der müsse nur einen Blick nach Istanbul werden, so die Ministerin.

„Seit Jahrzehnten stand die Hagia Sophia als Museum Millionen Menschen aller Kulturen und Religionen offen und war ein wichtiges und schönes Symbol für das friedliche Zusammenleben“, sagt Raab am Samstag gegenüber krone.at. Dass der türkische Präsident Erdogan sie nun für seine politischen Zwecke missbrauche und in eine Moschee umwandeln ließ, zeige deutlich, dass hier nicht die Religion im Vordergrund stehe, sondern eine spaltende politische Ideologie.

Aus Integrationssicht sei dabei besonders gefährlich, dass sich der Einfluss des politischen Islam aus Ländern wie der Türkei bis nach Österreich erstrecke, wie die Ministerin betont.

Mit der Dokumentationsstelle für den politischen Islam gebe es jetzt eine Stelle, die sich unabhängig und wissenschaftlich mit dieser gefährlichen Ideologie auseinandersetzen und Vereine und Netzwerke analysieren und aufdecken wird. „Damit schließen wir eine Lücke im Kampf gegen den politischen Islam in Österreich“, so Raab.

„Feindseligkeit gegen Islam und Türkei“
„Die verwöhnten Kinder Europas, die es nicht akzeptieren können, dass wir uns in der Hagia Sophia erneut tief verneigen, haben Wahnvorstellungen“, erklärte inzwischen Hami Aksoy, Sprecher des türkischen Außenministeriums, hinsichtlich der Kritik, die zuvor vor allem aus Griechenland kam. Er verurteilte auch scharf die Verbrennung einer türkischen Flagge bei Protesten in Thessaloniki in Nordgriechenland.

Aksoy warf der Regierung und dem Parlament in Athen vor, die griechische Öffentlichkeit durch „feindselige Äußerungen“ aufzustacheln. Die Reaktion aus Athen „zeigt wieder einmal die griechische Feindseligkeit gegen den Islam und die Türkei“.

Nach Bekanntwerden der Umwidmung hatte nicht nur Papst Franziskus seinen „großen Schmerz“ bekundet, auch die griechisch-orthodoxen Kirchen in Griechenland und den USA brachten ihre Trauer zum Ausdruck. In zahlreichen Kirchen Griechenlands läuten die Glocken zur Trauer, Fahnen werden auf halbmast gesetzt und Sondermessen abgehalten.

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