Die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) hat sich in den letzten Jahrzehnten im Kampf gegen Schwarzkopien einen Namen gemacht und an der Schließung des großen Filehosters Share-Online.biz mitgewirkt. Jetzt ist die Gesellschaft zahlungsunfähig und musste Insolvenz anmelden.
Das berichtet das auf Filesharing-Themen spezialisierte Nachrichtenportal „Tarnkappe“. Demnach habe der Verein bei einem Gericht in Berlin ein Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eröffnet. Als Insolvenzverwalter wurde ein Berliner Rechtsanwalt eingesetzt.
Grund für die Zahlungsunfähigkeit soll sein, dass die GVU Geldgeber verloren hat, denen der Kampf gegen Piraterie nicht schnell genug ging. Zwar hatte die GVU erst vor einem halben Jahr mit der Zerschlagung von Share-Online.biz einen Erfolg zu vermelden, dem gingen aber jahrelange Ermittlungen voraus.
Radikaler Umbau wäre nötig gewesen
Die Geldgeber hätten schnellere Erfolge von der Gesellschaft erwartet, heißt es bei „Tarnkappe“. Dafür hätte es aber offenbar gröbere Umbauten in der GVU geben müssen, das hätte den Geldgebern aber zu lang gedauert. So schlittert die GVU nun in die Insolvenz.
Das Ende der GVU nach 35 Jahren Kampf gegen Schwarzkopierer markiert freilich nicht das Ende des Kampfes der Rechteverwerter gegen Piraten allgemein. Mit der Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) gibt es eine international agierende Schwester, die in den letzten Jahren ebenfalls einige Erfolge gegen Hoster von Schwarzkopien feierte.
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