Während der Krise:

„Jetzt sind wir noch die Helden“

Steiermark
09.04.2020 06:30

Ein steirischer Lkw-Fahrer und ein ÖBB-Kundenservice-Mitarbeiter erzählen, wie es ihnen während der Krise ergeht.

Seit 42 Jahren ist der Steirer - nennen wir ihn Benno - mit dem Lkw quer durch Europa unterwegs. Als wir mit ihm telefonieren, ist sein Sattelschlepper bis oben hin mit dem zur Zeit so heiß begehrten Toilettenpapier gefüllt. Stundenlang muss er warten, bis die Ware angenommen oder abgeholt wird. Als es bis vor wenigen Tagen noch Minusgrade hatte, musste er dennoch in der Kälte ausharren. Denn: In einem warmen Büro kann er sich derzeit nicht aufwärmen. Wegen der Corona-Krise lassen die Firmen niemanden hinein. „Es macht gerade wirklich keinen Spaß. Normalerweise dürfen wir deren Toilettanlagen benutzen. Jetzt ist das nicht möglich, stattdessen haben viele Dixiklos aufgestellt, wo es aber oft kein Desinfektionsmittel gibt.“

Keine Dusche und nur kaltes Essen
Von einer warmen, erholsamen Dusche träumt Benno derzeit nur, auch das Essen bleibt kalt. „Die Raststationen haben ja zu, das macht es eher schwierig.“ Nocht etwas macht ihn traurig: „Jetzt sind wir noch die Helden. Ich fürchte, sobald die Krise vorbei ist, sind wir mit unseren Fahrzeugen wieder die lästigen Stinker, die nur Platz brauchen und die man anhupen kann.“

Wenig Kunden, aber Zusammenhalt
„Momentan ist wenig los“, erzählt Bernd vom ÖBB-Kundenservice in Graz. Eigentlich wollen viele Menschen täglich von ihm wissen, wann welcher Zug wohin fährt, wie viel das kostet, wo es Umstiegsmöglichkeiten gibt. „Normal sind es so um die 150 pro Tag. Jetzt sind es so um die zehn.“ Dennoch sind auch jetzt Menschen auf den Zug angewiesen. „Viele fragen mich, wann das endlich aufhört. Dennoch merkt man, dass jetzt alle halten zusammenhalten.“

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