Millionenverluste

Genfer Autosalon abgesagt: Jetzt Online-Premieren?

Motor
28.02.2020 16:21

Der Genfer Autosalon ist abgesagt. Damit sind die Hersteller fein raus, die ohnehin nicht angetreten sind. Für die anderen heißt es nun: Außer Spesen nichts gewesen, Millionen Euro umsonst investiert. Und die geplante Gelegenheit, Autoneuheiten zu präsentieren, ist auch dahin. BMW ist nun der erste Hersteller, der eine digitale Weltpremiere angekündigt hat

(Bild: kmm)

Die Bedeutung der großen Automessen nimmt seit Jahren ab. Ob in Frankfurt, Paris oder Genf - jedes Mal wird die Liste der großen Hersteller, die den ehemaligen Fixtermin auslassen, länger. Hätte die „GIMS 2020“ stattgefunden, dann ohne Cadillac, Chevrolet, Citroen,Ford, Infiniti, Jaguar Land Rover, Maserati, Mini, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, SsangYong, Subaru, Tesla und Volvo.

Die anderen sind mittlerweile dabei, ihre teuren Messestände wieder abzubauen, und brauchen Alternativen. Irgendwie müssen sie ihre Exponate ja bekannt machen und Reichweite erzielen. In diesem Fall nicht auf der Straße, sondern in den Medien. Eine Möglichkeit ist, eine Präsentation live im Internet zu übertragen.

Genau das hat BMW angekündigt, als erster Hersteller. Zum Ursprünglich geplanten Zeitpunkt, am Dienstag um 08.15 Uhr, streamen sie die Weltpremiere des BMW i4 einfach aus München statt aus Genf. Das hat insofern Sinn, weil es vom fertigen Fahrzeug bisher noch nicht einmal Fotos gibt. Daher ist eine solche Veranstaltung tatsächlich interessant.

Bei anderen Neuheiten ist das anders, denn die meisten kennt man schon von Fotos oder sogar Videos. Etwa beim DS 9, dem ersten französischen Luxusauto seit Langem. Hier würde es um den direkten Kontakt gehen. Wie sieht das Ding aus der Nähe aus, wie fühlt es sich an, wie sieht es auf nicht inszenierten und nicht exzessiv bearbeiteten Fotos aus? Etwas, das Autojournalisten ihren Lesern stellvertretend vermitteln können. Das muss dieses Mal entfallen.

Und vielleicht zukünftig auch? Wann ist die Corona-Panik vorbei? Wann können wir wieder problemlos reisen, ohne Ansteckung oder Quarantäne fürchten zu müssen? Wir werden sehen, ob sich noch mehr Autohersteller grundsätzlich gegen Messen entscheiden.

Fürs Klima wäre das eine positive Entwicklung. Online-Übertragungen statt des einer Völkerwanderung gleichenden Messetourismus, kein Transport von Exponaten, Aufbauten und Personal. Was das für die Automobilwirtschaft heißt, wird sich zeigen. An den Verlusten durch die Messe-Absage wird bereits gerechnet.

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(Bild: kmm)



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