Wohnungs-Wucher

Im Silicon Valley will jeder Zweite auswandern

Digital
29.12.2019 14:37

Der Zuzug hochbezahlter IT-Experten hat in der Region um San Francisco in den vergangenen Jahren zu einem enormen Anstieg der Miet- und Wohnungspreise geführt. Viele alt eingesessene Kalifornier können sich die Preise, die von Google-, Apple- oder Facebook-Mitarbeitern für Wohnraum hingeblättert werden, nicht leisten - schon gar nicht mit Familie. Das scheint langsam Folgen zu haben: Laut lokalen Medien will fast jeder zweite Bewohner dem Silicon Valley den Rücken kehren.

Das geht aus Zahlen hervor, die vom kalifornischen Nachrichtenportal „Mercury News“ veröffentlicht wurden. Demnach ist die Einwohnerzahl von Kalifornien zwischen Juli 2018 und Juli 2019 nur noch um 0,35 Prozent gewachsen - der tiefste Wert seit 119 Jahren.

In der von der Wohnungsnot besonders betroffenen Gegend um San Francisco sind 3106 Menschen mehr weggezogen, als sich neue angesiedelt haben. Das zarte Plus von 0,42 Prozent, das die Region trotzdem noch verzeichnet, ist Geburten geschuldet.

Zwei Drittel unzufrieden, jeder Zweite will weg
Die Situation dürfte sich sogar noch verschärfen: Eine Umfrage in der Region um San Francisco hat ergeben, dass zwei Drittel der Einwohner befinden, dass die Lebensqualität in den vergangenen fünf Jahren gesunken sei. 44 Prozent geben an, dass sie in den nächsten Jahren wegziehen wollen. Immerhin sechs Prozent wollen dies schon im kommenden Jahr tun.

Kein Wunder: Auf den Bewohnern der Bay Area um San Francisco, in der das Silicon Valley und etliche namhafte Hightech-Konzerne daheim sind, lastet enormer finanzieller Druck. Eine durchschnittliche Mietwohnung kostet mehr als 2300 US-Dollar, rechnet „Heise“ vor. Ein Haus kostet im Schnitt 550.000 US-Dollar. Normalverdiener können sich das nicht leisten.

Die prekäre Situation hat in den letzten Jahren immer wieder zu Protesten und sogar Angriffen auf Mitarbeiter von IT-Konzernen geführt. Unternehmen wie Google, Facebook und Apple haben daher damit begonnen, Milliarden in die Schaffung erschwinglichen Wohnraums zu pumpen.

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