Der Tod einer Frau im oberösterreichischen Klinikum Rohrbach (die „Krone“ deckte den Fall auf) löst jetzt heftige Reaktionen aus: Die Politik zeigt sich erschüttert, die zuständige oberösterreichische Gesundheitspolitikerin Christine Haberlander (ÖVP) ordnete eine Untersuchung an. Und nun fordern auch SPÖ-Ministerin Korinna Schumann und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig erste Konsequenzen.
Der Tod einer Mühlviertlerin, die Mitte Oktober mit einem Aorteneinriss ins Krankenhaus Rohrbach gekommen war und aus Kapazitätsgründen von keinem spezialisierten Spital weiterbehandelt werden konnte, wirft weiterhin viele Fragen auf. Und das auf landes- und bundespolitischer Ebene. Oberösterreichs zuständige ÖVP-Landesrätin Christine Haberlander hatte bereits eine „umfassende Analyse“ angekündigt. Ebendiese fordert nun auch SPÖ-Gesundheitsministerin Korinna Schumann gegenüber der „Krone“.
Analyse und Beratungen
„Es ist zutiefst erschütternd, wenn ein Mensch sein Leben verliert, weil im entscheidenden Moment kein Platz für eine lebensrettende Operation gefunden wird. Das darf in unserem Gesundheitssystem einfach nicht vorkommen. Jetzt müssen wir genau wissen, was passiert ist – ohne Vorverurteilungen, aber mit voller Konsequenz. Dafür braucht es eine lückenlose Aufklärung und eine umfassende Analyse aller Umstände, die zu diesem tragischen Fall geführt haben“, erklärt sie.
Auch wenn die Länder als Spitalserhalter zuständig seien, sei der tragische Fall jetzt ein Auftrag an alle Verantwortungsträger im Gesundheitsbereich. Oberösterreich stehe hier nicht alleine. „Nächste Woche werde ich daher in einem gemeinsamen Termin mit allen Gesundheitslandesräten beraten, wie wir das regionale und überregionale Versorgungsmanagement verbessern und Krisenmechanismen stärken können“, so Schumann abschließend.
Ludwig stellt Forderungen auf
Auch der mächtige Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig fordert gegenüber der „Krone“ Konsequenzen – und stellt ein Forderungspaket auf. So pocht Ludwig etwa auf eine „rascheste Umsetzung der Gesundheitsregionen“, damit die länderübergreifende Versorgung – wie auch bei den Diskussionen rund um die Gastpatienten – besser gewährleistet werden können.
Zudem fordert er, dass alle Akteure aus dem Gesundheitswesen, also die Bundesländer, die ÖGK und aber auch die Ärztekammer nun an einem Strang ziehen müssen. Und er fordert eine „gute Bezahlung für Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Denn schlussendlich geht es im wahrsten Sinne um Leben und Tod“, erklärt der Bürgermeister.
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