Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, hat auf den enormen Energieverbrauch des Internet und die Folgen für den Klimawandel hingewiesen. Mit der weiteren Digitalisierung werde der Verbrauch noch zunehmen, sagte die 51-jährige dänische Politikerin.
Im Interview mit der Funke-Mediengruppe am Sonntag erklärte Vestager: „Wenn man sich zum Beispiel Filme im Internet-Streaming ansieht, ist das sehr energieintensiv. Oder nehmen Sie die Server-Hubs, die Klimaanlagen benötigen.“
Wir müssen mit dem Green Deal Technologien entwickeln, um den Energieverbrauch zu minimieren und die Energieeffizienz zu verbessern.
Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission
Für das nun ausgegebene Ziel der EU, den Kontinent bis 2050 klimaneutral zu machen, sei dies eine große Herausforderung. „Wir müssen also mit dem Green Deal Technologien entwickeln, um den Energieverbrauch zu minimieren und die Energieeffizienz zu verbessern.“ Andererseits werde man den Kampf gegen den Klimawandel nicht ohne digitale Lösungen gewinnen.
Video-Streaming frisst enorm viel Energie
Nach Berechnungen des deutschen Stromversorgers Eon werden alleine durch die Streaming-Plattformen wie YouTube und Netflix, aber auch durch Videokonferenzen mit Skype und anderen Diensten, weltweit inzwischen rund 200 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht.
Schon im vergangenen Jahr hätten die Streaming-Plattformen ungefähr so viel Strom verbraucht wie alle Privathaushalte in Deutschland, Italien und Polen zusammen. Das entspricht rund 181 Millionen Menschen.
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