Unsere Experten geben fünf Tipps, wie Sie dem Schlaganfall deutlich weniger Chancen geben. Die Ratschläge werden Ihnen durchaus bekannt vorkommen...
Es liest sich wie die Leitlinie zur Verhinderung eines Herzinfarktes: Die Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind tatsächlich praktisch gleich. Große internationale Studien kommen alle zum Ergebnis, dass der Lebensstil entscheidende Bedeutung hat. Gemeinsam mit medizinischer Betreuung lässt sich die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, um rund 90 Prozent senken! Die fünf Tipps, die weltweit von Wissenschaftern gegeben werden, kommen jedem Leser mit Sicherheit bekannt vor:
1. Gesunde Ernährung
Viel Obst und Gemüse sowiewenig Zucker und tierische Fette reduzieren die Bildung der gefürchteten „Gefäßverkalkung“ (Arteriosklerose). Damit beugt man einer Verstopfung von Blutgefäßen vor - es kommt nicht zur Minderdurchblutung von Herzmuskel oder Hirngewebe.
2. Übergewicht vermeiden!
Vor allem Fettpolster am Bauch erhöhen die Gefahr für Bluthochdruck und verstopfte Adern. Normalgewichtige (BMI unter 25) haben viel bessere Karten, vom Unheil verschont zu bleiben.
3. Bewegen Sie sich!
Werfünfmal in der Woche mindestens 30 Minuten lang ein bisschen Sport betreibt - es gilt schon ein flotter Spaziergang -, trägt wesentlich dazu bei, die Blutgefäße durchgängig zu halten. Das empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). So nebenbei hilft Bewegung auch gegen Übergewicht.
4. Vorsicht bei Alkohol!
Als gelernte Österreicher hören und lesen wir gerne, dass mäßiger Genuss von Alkohol sogar gesund sein soll. Das ist grundsätzlich nicht falsch - allerdings meinen die Ärzte sehr geringe Mengen, wenn sie von einem schützenden Einfluss sprechen. Folgende Rechnung stimmt sicher nicht: Wenn 1/8 l Wein gesund ist, wie gut müssen dann erst 2 Liter sein? Zu viel Alkohol erhöht die Gesamtsterblichkeit jedes Menschen, es ist einfach Gift! Unsere Experten raten, an drei bis vier Tagen pro Woche ganz auf Alkohol zu verzichten. Vor allem, wenn schon Vorschäden wie Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte oder Diabetes vorhanden sind.
5. Werden Sie Nichtraucher!
Wer Nichtraucher ist, sollte es unbedingt bleiben: Raucher haben ein bis zu dreifach erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Auch Passivrauchen bedeutet, wie wir jetzt ganz klar wissen, große Gefahr für Herz und Hirn.
So viel zu den vermeidbaren Einflüssen. Eine Erkrankung, die wir nicht selbst steuern können, betrifft das Herz: Die weltweit häufigste Herzrhythmusstörung, das sogenannte Vorhofflimmern, erhöht die Schlaganfallwahrscheinlichkeit um das 5-fache! Es handelt sich dabei um eine elektrische Störung der Vorhöfe des Herzens, die sich dadurch nicht mehr ordentlich zusammenziehen können. Der Arzt erkennt das Malheur im EKG sofort. Die Betroffenen leiden an Symptomen wie unregelmäßigem Herzschlag, stark erhöhtem Puls, Unruhe bis hin zu Angst sowie eingeschränkter Belastbarkeit wegen Atemnot und Brustschmerzen.
Beim Vorhofflimmern können sich Gerinnsel (kleine Blutpfropfen) bilden, die vom Herzmuskel ins Gehirn geschleudert werden und dort Blutgefäße verstopfen. Es kommt also zum Schlaganfall! Die Neigung dazu steigt mit zunehmendem Alter durch Diabetes, Bluthochdruck und Pumpschwäche des Herzens (Insuffizienz). Personen, bei denen Vorhofflimmern festgestellt wurde, müssen natürlich ärztlich behandelt und kontrolliert werden. Zur Verfügung stehen eine Reihe wirksamer Medikamente, die je nach Situation verordnet werden. Was die Patienten selbst beitragen können? Siehe oben: Vernünftig essen, ausreichend bewegen, nicht dick werden, nicht rauchen und sparsam mit Alkohol umgehen.
Dr. Wolfgang Exel, Kronen Zeitung
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