Nach Angaben eines ABS-Herstellers sind in Europa derzeit nur etwa 25 Prozent der neuen Motorräder mit ABS erhältlich, bei neuen Rollern (unter 250 ccm) ist es gar weniger als ein Prozent.
Die vertiefende Untersuchung von Motorradunfällen ist ein wichtiger Bestandteil eines vom BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) geförderten Programms der ÖAMTC-Unfallforschung. Unter Auswertung von Bilddokumentationen der ÖAMTC-Rettungshubschrauber wird unter anderem untersucht, welchen Einfluss ABS auf das Unfallgeschehen bei Motorrädern hat. "Die Hälfte aller Bike-Unfälle sind Alleinunfälle ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Die Ursachen sind oft zu spätes oder falsches Bremsen vor einer Kurve oder Gefahrensituationen wie etwa Wildwechsel", erklärt der ÖAMTC-Experte. Hier würde die Ausstattung der Zweiräder mit ABS helfen.
Richtiges Bremsen ist mit dem Motorrad ungleich schwieriger als mit einem Auto. Starkes Bremsen führt zu einem Blockieren der Räder. Und beim Motorrad zieht ein blockierendes Vorderrad fast immer einen Sturz nach sich. "Vor Kurven oder plötzlichen Hindernissen bremsen Motorradfahrer oft zu stark und kommen zu Sturz. Oder sie bremsen aus Angst zu wenig, was auch dramatische Folgen haben kann. Die richtige Dosierung und dazu eventuell noch das Ausweichen - das beherrschen nur wenige wirklich." ABS verhindert beim Motorrad ein Blockieren der Räder und damit einen Sturz. Wer allerdings in Schräglage stark abbremst, wird auch mit ABS einen Sturz kaum verhindern können.
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