Salzburg und OÖ:

Nehmen andere Bundesländer steirische Patienten?

Steiermark
14.07.2025 06:00

Der Plan B für die Spitalsversorgung im steirischen Bezirk Liezen erhitzt die Gemüter und wird von Experten kritisiert. Ein Knackpunkt: Nehmen die Nachbarbundesländer Salzburg und Oberösterreich wie erhofft mehr steirische Patienten auf? Die „Krone“ hat nachgefragt.

Kein neues Klinikum im Herzen des Bezirks, sondern der Fortbestand der drei Krankenhausstandorte Rottenmann, Bad Aussee und Schladming: Das ist der politische Wille für den flächenmäßig riesigen Bezirk Liezen. Eine Expertenkommission hat dafür einen Plan B erarbeitet. Das Konzept wird von Fachleuten wie Ex-Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg zwar stark kritisiert, die FPÖ-ÖVP-Regierung hält aber daran fest. Die endgültige Entscheidung soll im Herbst fallen.

Klar ist: Der Plan kann nur mit bundesländerübergreifenden Kooperationen gelingen. Konkret sollen das Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach (Salzburg) und das Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl (Oberösterreich) künftig einen Teil der Ennstaler und Ausseer Patienten mitversorgen. An sich ein positiver Ansatz, findet auch Samonigg – an der praktischen Umsetzung hat er aber Zweifel. 

Der frühere Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg zeigt dem Plan B die rote Karte.
Der frühere Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg zeigt dem Plan B die rote Karte.(Bild: Pail Sepp)

Salzburger Landesrätin Gutschi ist „zuversichtlich“
Sind die Nachbarn bereit für neue Kooperationen? Ein klares Ja kommt vom Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach:  „Wir hätten Kapazitäten, um Patienten aus der Steiermark übernehmen zu können. Es ist grundsätzlich die Bereitschaft gegeben, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen.“ In welchem Rahmen und Umfang dies möglich wäre, sei Gegenstand von Sondierungen, bei denen auch das Land Salzburg eingebunden ist.

Die Entscheidungen werden letztlich auf politischer Ebene getroffen. Die Salzburger Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) zeigt sich zuversichtlich, dass die begonnenen Gespräche erfolgreich sein werden: „Die bundesländerübergreifende Kooperation im Gesundheitsbereich, vor allem bei den Krankenanstalten, ist notwendig, um auch in Zukunft die beste Versorgungsqualität für die Bevölkerung gewährleisten zu können. Insofern sehe ich dieses Thema sehr positiv und bin in engem und gutem Austausch mit meinem steirischen Kollegen Karlheinz Kornhäusl.“

„In ausgewählten Fachbereichen“
Nach außen noch zurückhaltend zeigt man sich in Oberösterreich. Von der dortigen Gesundheitsholding heißt es auf Anfrage: „In den kommenden Wochen werden Gespräche zwischen den Krankenhausträgern geführt, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, wie die Versorgung der Patientinnen und Patienten in ausgewählten Fachbereichen weiterhin in der gewohnt hohen Qualität in Oberösterreich sichergestellt werden kann. Dabei denken wir nicht starr innerhalb von Landesgrenzen, sondern orientieren uns an sinnvollen überregionalen Kooperationen.“

Interessant ist hier der Verweis auf „ausgewählte Fachbereiche“. Nach einer Absage klingt es aber auch in Oberösterreich nicht. 

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