60 Asylwerber aus 20 Nationen sind derzeit im ehemaligen Gasthof "Landhaus" in St. Gertraudi untergebracht. Anfängliche Bedenken der Bevölkerung schwanden, als Probleme großteils ausblieben - wären da nicht die leidigen Sirenen-Fehlalarme. "Wir springen mehrmals pro Jahr aus den Betten, weil die Sirene heult, die an das Brandmeldesystem im Heim angeschlossen ist. Wenn es wieder einmal unnütze Aufregung ist, sind alle Feuerwehrmänner verärgert", schildert Ernst Wurm, Kassier der örtlichen Florianijünger.
Anfänglich war noch eine Truppe von 20 bis 25 Männern auf den Beinen, jetzt seien es deutlich weniger. Motto: "Eh nur ein weiterer Fehlalarm im Heim."
Die Gründe, warum die moderne Brandmeldeanlage losgeht, ähneln sich immer wieder: Flüchtlinge lösen mit Wasserkochern bzw. deren Dampf Alarm aus oder rauchen Zigaretten.
Der Missstand löste bereits diverse Sitzungen und Briefwechsel zwischen Land Tirol, Bürgermeister, Feuerwehr und Sicherheitstechnikern aus - bisher ohne durchschlagenden Erfolg.
Flüchtlingskoordinator verspricht Verbesserung
Inzwischen hat Meinhard Eiter, der kürzlich ernannte Flüchtlingskoordinator des Landes, das jahrelange Problem "geerbt". Eiter gibt zu: "Die Brandmeldeanlage im Heim ist sensibel eingestellt. Aber Sicherheit ist eben oberstes Gebot." In einem Brief an Bürgermeister Hans Thaler kündigte Eiter kürzlich Verbesserungen an.
Noch sorgfältiger als bisher sollen die Flüchtlinge sowie ein Hausmeister (einer der Bewohner) geschult werden. Dieser kann per Tastendruck den Alarm, der automatisch an die Landesleitstelle übermittelt wird, unterbrechen - falls keine echte Gefahr besteht.
Wenn ein Bewohner als Auslöser eines Fehlalarms ausgeforscht wird, muss dieser 70 Euro "Strafe" zahlen.
von Andreas Moser, Tiroler Krone
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