„Heutzutage lassen sich Gewitter gut vorhersagen“, weiß Gabl, weltweit anerkannter Meteorologe. „Wir können zwar nicht präzise prognostizieren, wo sie niedergehen, aber dass es Gewitter geben wird“, betont er. Wer – wie die Bergsteiger am Großglockner – in ein Gewitter und damit in Bergnot kommt, hat wohl die Tourenplanung stark vernachlässigt.
Wenn Gewitter angekündigt sind, heiße das aber nicht, auf Bergtouren verzichten zu müssen. „Wir haben in Nordtirol jährlich rund 35 Gewitter - da müsste man ja dann an 35 Tagen aus Angst zu Hause bleiben“, sagt Gabl.
Wer eine Tour richtig plane – und dafür stünden im Zeitalter des Smartphones alle notwendigen Parameter zur Verfügung – sei trotz Gewitterankündigung sicher unterwegs. „Man darf keine Kammwanderung oder Überschreitung machen, sollte niedrig gelegene Klettersteige wählen und keine Modetouren unternehmen“, betont Gabl.
Auf Modetouren versagt jede „Zeitrechnung“
Denn auf Modetouren kann es in schwierigen Passagen zu regelrechten Staus kommen. „Da versagt dann jede Zeitrechnung“, warnt der Experte. Somit steigt die Gefahr, von einem Gewitter „erwischt“ zu werden.
Statistisch gesehen ist die Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden, gegen 18 Uhr am Abend am größten. Denn um diese Zeit erleuchten die meisten Blitze den Himmel über den Alpen.
„Wir werden häufig zu Einsätzen gerufen, weil Wanderer oder Bergsteiger in ein Gewitter und daher in Panik geraten sind“, sagt Hermann Spiegl, Landesleiter der Tiroler Bergrettung.
„Die Leute unterschätzen vielfach die Unerbittlichkeit der Natur und starten zu spät“, weiß Spiegl. Je früher man am Morgen zu einer Tour aufbreche, desto größere Sicherheitsreserven trage man im Gepäck mit.
In einem Gewitter heißt es laut Spiegl sofort von Graten oder Rücken herunter zu steigen, am besten in eine Mulde. „Passagen mit Stahlseilen nach Möglichkeit sofort verlassen, Abstand zu hohen Bäumen einhalten und sich nicht unter Felswände setzen“, rät Spiegl außerdem. „Kauerstellung einnehmen und die Beine zusammendrücken“, ergänzt Karl Gabl.
Kostenlos die neuesten Nachrichten per Push-Mitteilung! Mehr Informationen hier.
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).