US-Wissenschaftlern ist im Golf von Mexiko eine sensationelle Aufnahme gelungen: Die Forscher schafften es, einen Riesenkalmar direkt vor eine Spezialkamera zu locken. Von den extrem seltenen Tieren konnten bisher erst wenige lebende Exemplare in ihrem natürlichen Lebensraum, der Tiefsee, gefilmt werden. Auf der aktuellen Aufnahme ist zu sehen, dass es sich bei einem Riesenkalmar keineswegs um ein aggressives Monster handelt, als das er oft bezeichnet wird, sondern um ein normales, neugieriges Tier.
Das Ziel der Meeresbiologen der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) war es, ein weiteres Exemplar in großer Tiefe zu filmen. Dieses Vorhaben ist den Forschern schneller gelungen als erhofft, denn bereits beim fünften Versuch war man erfolgreich, als in etwa 760 Metern Tiefe plötzlich aus der Dunkelheit ein Riesenkalmar vor der Linse auftauchte.
Tier noch nicht ganz ausgewachsen
Das Tier dürfte noch nicht ganz ausgewachsen sein. Seine Größe wird auf rund dreieinhalb Meter geschätzt, erwachsene Riesenkalmare können inklusive Kopf und Fangarmen bis zu fünf Meter lang werden. Berichte über Längen von mehr als zwölf Metern sind als Mythen und Legenden einzuordnen.
Mit leuchtendem Köder vor Kamera gelockt
Damit diese Aufnahmen überhaupt möglich wurden, mussten die Wissenschaftler aufgrund der Dunkelheit, die in dieser Tiefe vorherrscht, mit einer Spezialkamera arbeiten. Diese Kamera namens „Medusa“ ist mit Rotlicht ausgestattet, um die lichtempfindliche Fauna in der Tiefsee nicht zu stören. Zusätzlich wurde ein biolumineszierender Köder in Form einer Qualle angebracht, um Räuber anzulocken.
Fotofalle mit Tentakeln sanft abgetastet
In diese Fotofalle tappte auch der Kalmar im Golf von Mexiko. Als er Kamera und Köder mit seinen Tentakeln sanft abgetastet hatte, bemerkte er, dass die Objekte nicht essbar sind, und verschwand ebenso schnell wieder in der Dunkelheit wie er aufgetaucht war. Mit derselben Kamera gelang 2012 vor Japan die erste Videoaufnahme eines lebenden Riesenkalmars.
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