Nach Notre-Dame-Feuer

Mehr Brandschutz für die steirischen Kulturgüter

Steiermark
17.04.2019 06:00

„Ich konnte es zuerst gar nicht glauben, dachte an Fake News“, ist Heimo Kaindl, Chefkonservator der Diözese Graz-Seckau, am Tag danach immer noch schockiert über den Brand der Kathedrale Notre Dame. Bei der Domrenovierung in Graz werde man besonders behutsam vorgehen, so der Experte. Das Land kündigt indes neue Brandschutz-Vorkehrungen an.

Der prächtige Grazer Dom schließt am Dienstag nach Ostern seine Pforten: Bis Ende November wird das Kirchenschiff mit Ausnahme des Presbyteriums runderneuert.

Angesichts der Pariser Tragödie eine heikle Aufgabe, wie Heimo Kaindl, ausgewiesener Experte für steirische Kirchenschätze, weiß: „Aber keine der beauftragten Firmen wird nach dem Inferno in Notre Dame fahrlässig sein“, ist er überzeugt. Da das Dach des Grazer Doms aber nicht saniert werde, sei die Feuergefahr bei Einhaltung aller Vorkehrungen nicht sehr groß.

Kerzen müssen gelöscht werden
Generell würden steirische Kirchen immer wieder auf zeitgemäße Brandschutzmaßnahmen hin überprüft, sagt Kaindl: „Elektroanlagen werden regelmäßig gewartet, zudem achten etwa die Mesner penibel darauf, dass Kerzen und Weihrauchfässer nach Gottesdiensten gelöscht und zusätzliche Wärmequellen abgeschaltet werden.“

Brände durch Blitzschlag nie auszuschließen
Zudem gebe es in allen steirischen Gotteshäusern Feuerlöscher und Einsatzübungen mit lokalen Feuerwehren. „Aber Brände durch Blitzschlag kann man nie ausschließen.“ Laut Gesetz sind übrigens keine speziellen Feuerschutzeinrichtungen für sakrale Gebäude vorgeschrieben und Feuermelder eher Ausnahme denn Standard.

Alles tun, um unsere Kulturgüter zu schützen“
Beim Land Steiermark verspricht man nicht zuletzt deshalb, „besonderes Augenmerk“ auf den Brandschutz in historischen Bauwerken zu richten. „Nach den Ereignissen in Paris wollen wir die Präventivmaßnahmen bei unseren Sehenswürdigkeiten verstärken“, sagt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Und Vize Michael Schickhofer schwört, gemeinsam mit den Feuerwehren „alles zu tun, um unsere Kulturgüter zu schützen“.

Feuerwehr überprüft Kirchen
Indes hat die Grazer Feuerwehr der Diözese angeboten, alle Kirchen genau unter die Lupe zu nehmen. Schon 1992, nach dem Brand der Wiener Hofburg, hatte die steirische Landesstelle für Brandverhütung feuerrelevante Untersuchungen zu allen wertvollen Bauwerken des Landes gemacht. „22 waren das damals außerhalb von Graz“, so Hubert Kraxner. Den Betreibern wurden dann Maßnahmen unterbreitet, „diese haben alle angenommen“. Seither gab es natürlich immer wieder Updates.

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