Loipen-Präparation

Nachtschicht: Die Nordische Ski-WM schläft nie!

(Bild: LIEBL Daniel)

Pistenfahrer Mike startet sein Prinoth-„Bison“ für die „Krone“: Mit 450 PS geht’s durch den nächtlichen Seefelder Wald. Zurück bleibt ein Schneeteppich, so fein wie noch nie bei einer WM!

Wenn sich der Tag dem Ende zuneigt und die letzten WM-Läufer das offizielle Training auf den Loipen verlassen haben, geht für die Pistenraupenfahrer die Arbeit erst los. Es gilt, eine Loipe zu präparieren, die den besten Langläufern der Welt gerecht wird.

(Bild: LIEBL Daniel)

Monster mit 450 PS
Diese verantwortungsvolle Aufgabe haben Michael aus Kärnten und Markus aus Osttirol übernommen. Sie sind „Demofahrer“ beim Pistenraupenhersteller Prinoth, einer Tochter der Seilbahnfirma Leitner. Als offizieller WM-Partner hat sie allerneuestes Gerät am Start. „Mike“ drückt den Startknopf: Der noch junge „Bison“ erwacht zum Leben. Aber wie! Das Monster mit 450 PS ist leise wie ein V6-TDI aus einem Pkw.

(Bild: LIEBL Daniel)

Im Innenraum gleicht das Gefährt allerdings einem Helikopter: Allerorts Anzeigen und Displays. Fast alle Funktionen werden mit einem Joystick gesteuert. Den hat Mike lässig wie ein Jet-Pilot in der Hand.

Gespür für Schnee
Bevor die Flotte von acht Fahrzeugen auslaufen kann, gibt es eine Mannschaftsbesprechung im Büro von Loipen-Koordinator Martin Tauber (42). Dieser gehörte einst zu den besten Langläufern Österreichs, ehe seine Karriere durch die Vorfälle von Turin 2006 jäh gestoppt wurde. Doch sein Gespür für Schnee ist ihm geblieben.

(Bild: LIEBL Daniel)

Und sein Wissen, wie die perfekte Loipe auszusehen hat, kommt der heutigen Generation von Athleten zugute. Jeder Meter Loipe wird durchbesprochen. „Gentleman, start your engines!“, heißt’s danach.

(Bild: LIEBL Daniel)

„Das ist meine Unterschrift“
Mit 7 km/h pflügt der Bison durch den einsamen Wald. „Das, was hinten herauskommt, ist meine Unterschrift“, sagt Raupenpilot Mike. „Ich präpariere für die Besten der Besten. Ob Skifahrer oder WM-Sportler: Alle sollen was richtig Fesches vorfinden!“, sagt er. Tauber stimmt dem zu und meint: „So eine perfekt präparierte Piste gab es noch bei keiner WM!“