Fahrverbot für Biker:

Neuer Anlauf für eine Öffnung der Forststraßen

(Bild: Jürgen Radspieler)

16.000 Kilometer umfasst das oberösterreichische Forststraßen-Netz. Auf nur rund vier Prozent ist es Mountainbikern gesetzlich erlaubt, in die Pedale zu treten. SPÖ und Grüne setzten sich seit Jahren für eine Öffnung ein. Zum Auftakt der Radsaison erneuern sie nun ihre Forderungen zur Aufhebung der Blockade.

„Immer mehr Menschen wollen in der freien Natur Sport treiben. Das muss man unterstützen - nicht verhindern! In anderen Ländern funktioniert das auch“, kurbelt Grünen-Landtagsabgeordneter Severin Mayr die Debatte zur Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker und Radler wieder an.

Kilometer kostet Land 218 € jährlich
Denn vom rund 16.000 Kilometer umfassenden und für Lkw zugelassenen Forststraßen-Netz dürfen die Pedalritter nur 700 Kilometer oder rund vier Prozent nutzen. Ein weiterer Ausbau wurde zuletzt vom ÖVP geführten Sportressort skeptisch betrachtet. Für die Öffnung von Forststraßen für Radler muss das Land bei den Grundbesitzern ein Jahresentgelt von 218 € pro Kilometer leisten. Im Gegenzug sorgen diese für den Versicherungsschutz, die Beschilderung der Wege und die Wegeinstandhaltung.

Auch Tierschützer und Jäger dagegen
Gegen eine weitere Öffnung haben stets auch Wanderer, Jäger und Tierschützer lautstark Bedenken geäußert. „Wanderer müssen ganz klar Vorrang haben. Andere berechtigte Interessen insbesondere des Naturschutzes und der Waldbewirtschaftung müssen den nötigen Stellenwert behalten“, ist für Mayr eine gemeinsame Lösung möglich.

Severin Mayr von den Grünen.

(Bild: Dostal Harald)

SPÖ für Aufhebung der Blockade
Auch die SPÖ fordert die Aufhebung der Mountainbike-Blockade. „Er wäre ein echtes Zukunftssignal“, meint Gerda Weichsler-Hauer, dritte Landtagspräsidentin und Naturfreunde- Landesvorsitzende. Radfahren boomt und ist ein wichtiger Tourismusfaktor. Maßgeblichen Anteil hat auch der steigende Absatz von E-Bikes. Ein Drittel aller verkauften Räder verfügt über einen Elektromotor.

Gerda Weichsler-Hauer und der Vorsitzende der Naturfreunde Linz, Norbert Breitschopf.

(Bild: ZVG)

Viele offene Güterwege
Neben den 700 Kilometer für Radler zugelassenen Forststraßen stehen Mountainbikern in Oberösterreich übrigens rund 3000 Kilometer an gekennzeichneten Routen zur Verfügung. 2650 Kilometer befinden sich  in den drei Hauptgebieten Mühlviertel, Salzkammergut und Kalkalpen. Dabei handelt es sich meist um Güterwege.