Selbstgemacht

Ein Messer gehört in jeden Rucksack

Bergkrone
08.11.2018 09:41

Egal ob Skitour, Klettertour oder Wanderung, ein kleines Messer gehört in jeden Rucksack. Und die dunkle Winterzeit ist ideal dafür, sich selbst sein kleines, individuelles Werkzeug „handzufertigen“.

Egal, ob das Jausenbrot samt köstlichem Gailtaler Speck auf dem Gipfel auszuschneiden, um das alkoholfreie Loncium-Bier nach der Klettertour zu „köpfen“ oder seinem Sohn ein Maipfeiferl zu schnitzen.

Für alle, die wie wir gerne draußen unterwegs sind, gehört ein Messer in jede Rucksack-Decktasche.

Ein einfaches Klappmesser reicht natürlich völlig, ein Multitool ist nahezu perfekt, aber ein selbst gemachtes Jausenmesser ist da schon etwas Besonders. Schon lange träumte ich davon und mit Messermacher Thomas Schurian hat sich mein Traum jetzt auch noch erfüllt. Der Feldkirchner ist ein Meister seines Fachs und bietet regelmäßig Messerbaukurse an, die sogar ungeübte Hände mit Meistershilfe verletzungsfrei absolvieren können.

Der Kurs ist gebucht und der Urlaub genehmigt. Für zwei Tage gilt es, die „Krone“-Redaktion gegen die Werkstatt des Messermachers zu tauschen.

Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung in die Messerbaulehre geht’s los. „Wofür soll das Messer künftig verwendet werden?“, will Thomas Schurian von mir wissen. Meine Antwort: „Ein Allzweckmesser“.∙ „Klein und handlich“, schlägt Schurian vor und rasch haben wir das Design ausgearbeitet, das auf den Stahlrohling übertragen wird. Der saubere Teil der Arbeit ist damit erledigt, denn jetzt sprühen die Funken. Mit der Flex und der Bandschleifmaschine wird das Messer aus dem Stahlbock gearbeitet.

Geschafft. Das Messer nimmt Form an. Mir gefällt’s, doch Schurian, dessen exklusive Messer international für Aufsehen sorgen - so werkt er derzeit an einem Meisterstück für Russen-Präsident Vladimir Putin - drückt mit ein Päckchen Schleifpapier in die Hand. „Der Stahl muss spiegelblank sein, nur so wirst du dich immer daran erfreuen“, lächelt Thomas. Es hat schon etwas Beruhigenes, fast schon Meditatives, wenn man stundenlang den Stahl mit Schleifpapier bearbeitet. „Das Messer soll makellos sein“, erinnert Schurian immer wieder. Nach endlosen Stunden ist das Messer bereit für den Ofen. Schurian: „Der Stahl wird bei 1000 Grad gehärtet.“ Danach wird weitergeschliffen und poliert. Schwierig ist auch die Auswahl des Materials für den Griff, denn diese reicht von verschiedensten Holzarten über Kunststoffe bis hin zu Hörnern und sogar Fossilien. Ich entscheide mich für hochalpines Lärchen-Wurzel-Holz und bin stolz auf mein selbst gefertigtes Allzweckmesser, das mich bei so gut wie jeder meiner Touren begleitet - und eben sogar zum Öffnen von alkoholfreiem Loncium herhalten muss.

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