Neuer Klettersteig

Falken, Felsen und eine neue Linie

Bergkrone
07.11.2018 17:56

Der Falkert hat einen neuen Klettersteig erhalten, der alpin, ausgesetzt und spektakulär durch die Südwand des 2308 Meter hohen Nockberge-Gipfels führt.

Der Osttiroler Bergführer Peter Ortner ist in der Klettersteig-Szene kein Unbekannter, zeichnet er doch für einige rassige Klettersteige, etwa in der Galitzenklamm bei Lienz, verantwortlich. Und auch in Kärnten hat Ortner, der zweifellos zu den weltbesten Alpinisten zählt, bereits seine Spuren in der Hohen Warte in den Karnischen Alpen hinterlassen, wo er für den Alpenverein Sektion Austria den Klettersteig „Weg der 26er“ saniert hat.

Durch seine ruhige und besonnene Art hat sich Peter, den zuhause alle nur nach seinem Vulgo-Namen „Luner“ nennen, seinen wohlverdienten Ruf als höchst zuverlässiger Handwerker im Fels erarbeitet.

„Ich glaubte nie daran, einen hochalpinen, felsigen Gipfel mitten in den Nockbergen zu finden“, schmunzelte Peter, den die „BergKrone“ auf seiner ausgesetzten Baustelle in der Falkert-Südwand besuchte. Der Tourismusverband hat den Osttiroler nämlich in die Nockberge geholt, um neben dem „Falkensteig“, ein richtig schweren „Eisenweg“, einen leichteren in den Fels zu bohren.

„Mit einer Drohne bin ich zuerst die 300 Meter hohe Wand abgeflogen, um überhaupt erst eine neue Linie zu finden“, schildert Peter beim Interview mitten im Fels: „Nachdem ich eine erste Vorstellung hatte, bin ich durch die Südwand geklettert. Danach war für mich alles klar und das Projekt konnte beginnen.“

14 Tage lang war die Falkert-Südwand daraufhin der Arbeitsplatz von Peter Ortner. 205 Haken wurden in den Fels gebohrt, 24 Trittbügel gesetzt und 300 Klemmen verbaut. Ortner: „Durch die Ausnützung der Felsstruktur ist es ein abwechslungsreicher Steig geworden. Das Highlight ist aber eine 20 Meter lange Seilbrücke.“ Und diese ist richtig spektakulär.

Der neue, noch namenlose Klettersteig auf den Falkert ist stolze 450 Meter lang und wurde von der Agrargemeinschaft Falkert und dem Bundesheer unterstützt. „Die Soldaten des Spittaler Jägerbataillons 26 haben mir beim Materialtransport geholfen und weil ein Weg bis auf den Gipfel führt, brauchten wir auch keinen Hubschrauber dafür.“

Beim Bau tatkräftig unterstützt wurde Peter vom steirischen Mountainbike-Profi Manuel Gruber, der normalerweise weltweit Mountainbike-Trails errichtet, dieses Mal aber mit einem Gebläse in der Vertikalen den Fels reinigte. Und auch Ex-Freerider und Heidi Alm-Geschäftsführer Florian Köfer war mit von der Partie.

Das Ergebnis kann sich übrigens sehen lassen: Die „Bergkrone“ durfte den Steig bereits ausprobieren. Aber offiziell wird der neue Klettersteig erst im kommenden Frühjahr eröffnet. Als Schwierigkeitsbewertung dürfte der neue Steig eine glatte B erhalten, also mäßig schwierig. Um auf glatten Felsplatten beim Umhängen nicht auf Reibung stehen zu müssen, hat Peter sogar kleine Tritte in den Fels geschrämt. Trotzdem ist der Klettersteig sehr ausgesetzt und macht richtig viel Spaß. Ein toller Job!

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