1,5 Milliarden Euro

Privatkonkurse 2018: Verbindlichkeiten explodiert

Österreich
26.09.2018 13:09

In den ersten drei Quartalen heuer sind mit hochgerechnet 7801 Privatkonkursen um 66 Prozent mehr private Schuldenregulierungsverfahren eröffnet worden als im Vergleichszeitraum 2017. Die Verbindlichkeiten sind regelrecht explodiert - um 166 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das berichtete der Gläubigerschutzverband KSV 1870 am Mittwoch.

Die Verbindlichkeiten je Schuldner betragen 193.000 Euro. Dieser heurige Durchschnittswert liegt laut dem KSV deutlich über dem langjährigen Schnitt, der rund 120.000 Euro pro Schuldner beträgt. Durch die neuen Insolvenzrechtsregeln wagten sich mehr ehemalige Unternehmer mit tendenziell höheren Schulden in den Privatkonkurs.

Auch gegenüber dem „normalen Insolvenzjahr“ 2016 - als noch nichts über die gesetzlichen Änderungspläne beim Privatkonkurs bekannt war - gibt es um gut 27 Prozent mehr private Insolvenzverfahren. 2017 gilt aus Sicht der Gläubigerschützer bei den Privatinsolvenzen als Ausnahmejahr, weil viele private Schuldner auf die neuen, für sie etwas besseren Regelungen gewartet hätten. Daher wird das heurige Jahr gerne mit 2016 verglichen.

Firmeninsolvenzen nur leicht gestiegen
Im Vergleich ist die See der Firmeninsolvenzen wogenfrei. Hier zeigt die KSV-Hochrechnung für die ersten neun Monate 2018, dass es gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nur ein Plus von zwei Prozent auf 3785 Insolvenzen gibt. Dabei zeigte sich, dass sowohl die eröffneten Insolvenzverfahren (plus 2,2 Prozent) als auch die mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren (plus 1,6 Prozent) leicht zugelegt haben. Aber auch hier sind die Passiva deutlich - und zwar um 21 Prozent - auf knapp 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Die Zahl der betroffenen Dienstnehmer ist um gut 22 Prozent auf 14.200 Personen angewachsen.

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