Faule Rotröcke

Schlechte Noten für Weihnachtsmänner im Internet

Web
21.12.2009 10:03
Der Weihnachtsmann enttäuscht im Web: Neun von zehn Rotröcken weigern sich, auf E-Mail-Wunschzettel von Kindern persönlich und individuell zu antworten. Stattdessen lassen sie lieber Kollege Computer für sich sprechen und speisen ihre Fans mit standardisierten Texthülsen ab. Jeder vierte Weihnachtsmann spart sich selbst diese automatisierte Pflichtübung und schaltet auf Sendepause. Das ergab ein weltweit durchgeführter Mystery-Check der achtjährigen Johanna aus Hamburg im Auftrag des Softwarehauses novomind.

Darüber hinaus wiegeln die Weihnachtsmannschaften Kinderfragen häufig mit dem plumpen Verweis auf weiterführende Links oder FAQs ab. Einen persönlichen Brief oder Telefonanruf vom beliebten Mann in Rot gibt's bei den US-Nikoläusen von santa@reachsanta.com – allerdings nur gegen eine Gebühr von umgerechnet neun Euro. Der finnische Joulupukki antwortet zwar kostenlos und in exzellentem Deutsch mit vielen kindgerechten Informationen. Dennoch: Auf spezielle Fragen der kleinen Johanna, beispielsweise wie ein Mann allein das Verteilen der Geschenke schaffen kann, wusste er ebenfalls keine Antwort.

Nur ein einziger Rauschebart tat laut novomind wenigstens so, als würde er sich um jede eingehende E-Mail der Kinder persönlich kümmern. Allerdings steckt auch hinter www.christmassantaclaus.com jede Menge Technik. Ein programmierter Algorithmus sucht eingehende E-Mails nach vermeintlichen Wünschen ab. Die Informationen baut die Software in automatisch erzeugte Antworten ein. Viel mehr Herzlichkeit als bei seinen Kollegen versprüht er dadurch nicht, denn er geht nur auf die zuvor per Online-Formular ausgefüllten Felder ein.

70 Prozent der Weihnachtsmänner antworteten
Immerhin reagierten in diesem Jahr deutlich mehr Weihnachtsmänner auf die elektronischen Kinderwunschzettel. Siebzig Prozent der Santa Cläuse schickten eine Antwort. 2008 schrieb nur jeder Zweite zurück. Zudem musste die kleine Johanna nie länger als zwei Tage auf eine Antwort warten. Ebenfalls ein Fortschritt im Vergleich zu den Tests vergangener Jahre. Für Johanna kein großer Trost, wenn gleichzeitig die persönliche Note auf der Strecke und jede konkrete Frage unbeantwortet bleibt.

"Wie kann einer allein all die vielen Geschenke verteilen?"
Die Ergebnisse des Mystery-Checks basieren auf einer E-Mail-Analyse unter Weihnachtsmännern, durchgeführt im Dezember. Stellvertretend für alle Kinder hatte Johanna aus Hamburg ihre Wunschzettel an die elektronischen Postkästen von Weihnachtsmännern in insgesamt fünf Ländern (Deutschland, USA, Finnland, Kanada, Australien) verschickt. Sie schrieb: "Ich wünsche mir eine Nintendo Wii, einen Hello-Kitty-Schlafsack und ein Buch über Ballett. Kannst du mir schon verraten, ob meine Wünsche dieses Jahr erfüllt werden?" Zudem war sie neugierig darauf, wie eine Person all die vielen Geschenke allein verteilen kann.

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