Lando Norris hat den Großen Preis von Ungarn gewonnen und damit Punkte auf WM-Leader und Tageszweiten Oscar Piastri gut gemacht. George Russell komplettierte das Stockerl am Hungaroring, Charles Leclerc machten Fehler in der Sprit-Berechnung einen Strich durch die Rechnung. Der Ferrari-Pilot, der von der Poleposition aus ins Rennen gestartet war, wurde nur Vierter.
Lando Norris hat in Ungarn den nächsten McLaren-Sieg in der Formel 1 fixiert. Der Brite war am Sonntag auf dem Hungaroring dank einer Ein-Stopp-Strategie erfolgreich, er gewann mit hauchdünnen 0,69 Sek. Vorsprung auf seinen Teamkollegen Oscar Piastri und verkürzte den WM-Rückstand auf den Australier auf neun Punkte. Platz drei ging an Mercedes-Pilot George Russell, Charles Leclerc wurde im Ferrari nur Vierter. Weltmeister Max Verstappen kam nicht über den neunten Rang hinaus.
Der Endstand:
„Ich bin fertig, ich bin fertig“, meinte Norris nach dem 200. McLaren-Sieg in der Geschichte des Rennstalls. „Am Anfang haben wir nicht mit einem Stopp geplant, aber nach der ersten Runde war das unsere einzige Chance, wieder ins Spiel zu kommen.“ Er habe nicht gedacht, dass er damit gewinnen würde, sagte Norris, der von Position drei ins Rennen gegangen war. Vor ihm standen am Start Leclerc und Piastri. „Ich habe einfach Vollgas gegeben, es ist das perfekte Ergebnis heute.“
Piastri hatte „einfach kein Glück“
Piastri analysierte gefasst und trocken: „Als ich gesehen habe, dass Lando auf den Ein-Stopp-Plan geht, habe ich gewusst, dass ich auf der Strecke überholen muss. Das ist hier leichter gesagt als getan. Heute hatten wir einfach kein Glück.“ Für Russell war es der sechste Podestplatz in dieser Saison, der erste seit seinem Sieg in Kanada. „Ich bin so froh, wieder auf dem Podium zu stehen, denn mit Charles war es zwischendurch etwas brenzlig“, erklärte der Brite.
Norris fiel nach Start auf Platz fünf zurück
Leclerc verteidigte seine Poleposition zunächst erfolgreich gegen Piastri, Norris verlor beim Start hingegen zwei Positionen und war plötzlich nur noch Fünfter. Einen Platz machte er durch ein Überholmanöver gegen Fernando Alonso gleich wieder gut, an Russell im Mercedes kam er jedoch vorerst nicht vorbei – wie auch Piastri nicht an Leclerc. Piastri hatte ab der 19. Runde frische Reifen, die ersten Stopps von Leclerc und Russell folgten eine Runde später. Leclerc behielt seinen Vorteil gegenüber dem Australier, Norris führte zu dem Zeitpunkt das Rennen erstmals an.
Während sich das Geschehen an der Spitze überschaubar aufregend gestaltete, fiel Verstappen nach seinem ersten Stopp tief ins Mittelfeld und dichten Verkehr zurück. Zeitweise kämpfte er gegen seinen vormaligen WM-Kontrahenten Lewis Hamilton im zweiten Ferrari um Platz elf. Verstappen gewann dieses Gefecht mit einem grenzwertigen Manöver, wobei Hamilton die Strecke verließ und eine Untersuchung der Stewards nach dem Rennen angekündigt wurde.
Leclerc schimpft Ferrari-Mannschaft
Am Ende der 31. Umdrehung holte sich Norris einen Satz Hard-Reifen ab, mit dem er bis zum Ende durchfuhr. In der 41. Runde fuhr Leclerc erneut an die Box, während es ihm Piastri fünf Runden später gleich tat. 20 Runden vor Schluss zog Piastri an Leclerc vorbei, der offenbar Probleme hatte und auf seine Crew angefressen war. „Es wäre ein Wunder, wenn wir am Ende auf dem Podium sind“, funkte der Monegasse, ohne Details zu verraten.
In der 62. Runde wurde er von Russell überholt, bekam wegen seiner nicht erlaubten Reaktion während des Bremsvorgangs sogar noch eine Zeitstrafe aufgebrummt. Piastri holte indes Meter um Meter auf Norris auf und pickte am Ende an dessen Hinterreifen, kam allerdings nicht mehr vorbei.
Alonso beendete das Rennen im Aston Martin als Fünfter, es war das beste Saisonresultat für den 44-jährigen Spanier. Gleiches gilt für den 20-jährigen Brasilianer Gabriel Bortoleto, der im Sauber Sechster wurde. Vor dem enttäuschten Verstappen – in der WM als Dritter bereits 97 Punkte hinter Piastri – landeten noch Lance Stroll im zweiten Aston Martin und Liam Lawson von den Racing Bulls. Als Zehnter machte Kimi Antonelli im Mercedes noch einen WM-Punkt. Hamilton erlebte ein Wochenende zum Vergessen, das mit dem zwölften Platz endete. Yuki Tsunoda war im zweiten Red Bull 17.
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