Eine flog als Flugbegleiterin um die Welt, eine andere lehrte in der Volksschule, die Dritte studierte Dolmetsch. Mittlerweile arbeiten alle drei Frauen im Wiener St. Josef Krankenhaus.
Als Katharina Fuchs im Jahr 1997 ihr erstes Kind gebar, war sie von der Arbeit der Hebammen begeistert. Sie selbst war zu der Zeit Volksschullehrerin. Es sollten noch zwei weitere Kinder kommen, bis sie sich zu einer Umschulung entschied. „Ich war 36 Jahre alt, als ich die Ausbildung begonnen habe“, erzählt sie.
2010 schloss sie ab, seitdem hat die 54-Jährige ihre Entscheidung keine Sekunde bereut: „Es ist für mich kein Beruf, sondern eine Berufung.“ Jede Geburt sei etwas Besonderes. Fuchs: „Es ist so ein kraftvolles Ereignis, ein magischer Moment. Das Gesicht der Frauen ist schmerzverzerrt, doch kaum ist das Baby da, ist nur mehr pures Strahlen zu sehen.“
Vom Flugzeug in den OP
Mary Climaco war 14 Jahre lang Flugbegleiterin mit Leidenschaft. Doch dann kam Corona. „Ich wollte eine Karriere beginnen, die sinnvoll ist und mit Menschen zu tun hat“, schildert die 37-Jährige. Da bereits viele Verwandte im medizinischen Bereich arbeiteten, fiel die Auswahl nicht allzu schwer.
Mitten in der Pandemie startete sie die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin – „eine Herausforderung“ – seit 2022 ist Climaco auf einer operativen Station tätig. „Vor allem Frauen, die aufgrund einer Fehlgeburt bei uns sind, waren anfangs eine große emotionale Herausforderung. Aber mit der Zeit muss man eine Barriere aufbauen, um sich selbst zu schützen“, sagt sie. Empathie sei dennoch eine der wichtigsten Eigenschaften im Pflegeberuf.
„Pflegekräfte braucht die Gesellschaft“
Dem stimmt Claudia Agbogbe zu. Auch ihre Karriere führte über Umwege in die Pflege. Die 34-Jährige stammt aus dem westafrikanischen Togo. Ihre Eltern, Vater Ingenieur, Mutter Hebamme, ermutigten sie zu einem Studium.
Pflege ist psychisch und physisch belastend – viel mehr als Essen austeilen und Patienten waschen. Man muss sich stetig weiterbilden und in allen Bereichen entwickeln.
Claudia Agbogbe
„Da ich sprachlich begabt war, entschied ich mich für Dolmetsch“, so Agbogbe. Vier Jahre lang studierte sie, bis sie auf die Ausbildung zur diplomierten Pflegekraft stieß, eine Entscheidung, die im Rückblick die Richtige war, auch wenn der Beruf psychisch und physisch anstrengend ist: „Die schönste Anerkennung für mich ist, wenn sich Patienten bedanken, sie zufrieden sind.“ Personal werde aber immer gesucht, denn: „Pflegekräfte braucht die Gesellschaft.“
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