Livni Leitner, Tochter von ORF-Power-Paar Tarek Leitner und Claudia Lahnsteiner, tritt kommende Woche für Österreich bei der Islandpferde-WM in der Schweiz an. Mit der „Krone“ plauderte sie über ihre Liebe zum Reitsport, Disziplin, Verzicht und was sie von Pferden fürs Leben gelernt hat.
Es gibt Kinder von berühmten Persönlichkeiten, die im Schatten des Rampenlichts ihrer Eltern verwelken. Und dann gibt es jene Kinder, die in diesem Schatten fruchtbaren Boden finden und aufblühen. Wobei von „Kind“ kann im Fall von Livni Leitner kaum die Rede sein. Sie ist zwar noch 17 Jahre jung, hat aber gerade die Matura absolviert und scheint sonst auch schon fest im Sattel des Lebens zu sitzen.
Was sie auszeichnet, ist nicht der Umstand, dass ihr Papa ORF-Star Tarek Leitner und ihre Mama stellvertretende News-Chefredakteurin des ORF und ZiB-Chronik-Ressortleiterin Claudia Lahnsteiner ist, sondern ihre Leidenschaft fürs Reiten. „Ich glaube, ich bin mit zwei Jahren zum ersten Mal auf einem Pferd gesessen und mit acht Jahren habe ich dann so richtig zu reiten begonnen“, erinnert sich Leitner, als wir sie beim Training am Gut Dietersberg in der Nähe von St. Pölten besuchen. Es ist ein besonderes Training – das letzte, bevor sie zur Islandpferde-Weltmeisterschaft in die Schweiz aufgebrochen ist. Vor ein paar Wochen ist die passionierte Reiterin nämlich Staatsmeisterin geworden und vertritt Österreich mit acht Erwachsenen und vier anderen Young Rider in Birmenstorf.
Ein Erfolg, der ihr nicht in den Schoß gefallen ist, sondern für den sie hart gearbeitet hat. Fünfmal die Woche pendelt Leitner von Wien ins niederösterreichische Neidling zum Training. Dazu zwingen musste man sie aber nie. „Natürlich gibt es mal Tage, an denen es anstrengend ist und die Motivation fehlt, aber ich war immer dahinter. Es ist einfach etwas Schönes, nach der Schule nicht zu Hause zu sitzen und nichts zu tun, sondern in den Stall zu fahren, also habe ich meine Zeit dort verbracht.“ Aber natürlich war sie auch auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen, die mit ihr überall hingefahren sind, damit sie ihrer Leidenschaft nachgehen kann. Ein liebevolles Engagement, für das sie sehr dankbar ist.
„Diese Pferde haben mich verzaubert“
Apropos Liebe: Warum Leitners Herz ausgerechnet für Islandpferde schlägt, ist reiner Zufall. „Ich bin früher immer im Sommer in Oberösterreich geritten und dann irgendwann hat eine Schulfreundin von meiner Schwester in Wien angefangen und das wollte ich auch ausprobieren. Dort bin ich dann zufällig auf Islandpferde gestoßen und habe seitdem nicht gewechselt. Und ich bin sehr froh, dass ich es nicht getan habe, weil diese Pferde einzigartig sind. Sie haben mich verzaubert.“
Es ist aber nicht nur der Zauber, der Livni Leitners Leben bereichert hat, auch sonst lehrt einem das Reiten viel für den Alltag. „Man kann mit Pferden nicht sprechen, also muss man viel mit seinem Körper arbeiten. Den habe ich von A bis Z kennen und einsetzen gelernt.“ Neben der physischen ist aber auch die psychische Komponente eine wichtige. „Ich habe sehr viel Mentaltraining gemacht, weil Pferde sehr einfühlsame Wesen sind. Ob man gut oder schlecht gelaunt ist – sie spüren alles und lassen es einen auch wissen! Vor allem für das zwischenmenschliche und in meiner Kommunikation mit anderen hat mir das sehr viel gebracht. Und: welchen Leuten man vertrauen kann und welchen nicht. Man lernt mit dem Reiten schon auch sehr viel fürs Leben.“
Erst die Schule, dann der Stall und dann die Freunde
Ein Leben, das sich hauptsächlich um das Reiten dreht und dennoch hatte Leitner nie das Gefühl, dass andere Dinge zu kurz kommen. „Die Schule habe ich eigentlich immer ganz gut geschafft und mit meinen Freunden hatte ich auch nie Probleme. Ich habe es mir immer so eingeteilt: zuerst Schule, dann Stall und wenn dann noch Zeit ist, meine Freunde – und es war immer genug Zeit. Wenn ich aber in den Stall muss, dann muss ich in den Stall und kann eben nicht mit Freunden brunchen gehen oder so. Es hat sich aber nie so angefühlt, als ob ich irgendwo zurückstecken müsste.“
Wie man Prioritäten und Ziele setzt, weiß Leitner, selbst in ungewissen Momenten, wenn es etwa um die Zukunft geht. „Ich will unbedingt studieren, habe auch schon Tendenzen in eine Richtung, bin mir aber noch nicht zu einhundert Prozent sicher. Deshalb nehme ich mir jetzt lieber eine Auszeit nach der Schule, um mir darüber im Klaren zu werden.“ Ruhe bewahren und einen Schritt nach dem anderen machen – so, wie sie es das Reiten gelehrt hat.
Und das, das steht für Leitner außer Frage, soll auch künftig eine prägende und konstante Rolle in ihrem Leben spielen. „Das Reiten soll mich immer begleiten. Denn auch wenn ich nicht genau weiß, wo die Reise genau hingeht – meine Pferde sind immer da.“
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