Debakel gegen WAC

Mattersburg-Trainer Baumgartner vor dem Aus

Burgenland
18.08.2018 22:42

Bei Bundesligist SV Mattersburg hängt der Haussegen schief. Denn nach der Entlassung von Co-Trainer Renato Gligoroski setzte es am Samstagabend ein 0:6-Heimdebakel gegen den WAC. Nach der dritten Niederlage en suite scheinen damit auch die Tage von Chefcoach Gerald Baumgartner gezählt, hat doch Mattersburg bisher noch nie in den ersten vier Runden 14 Gegentore kassiert.

Unmittelbar vor dem Match war bekannt geworden, dass sich die Burgenländer am Vortag von Gligoroski getrennt hatten. Klubchef Martin Pucher wollte sich dazu nicht äußern, er war aber schon vor der katastrophalen Leistung seiner Mannschaft sichtlich sauer. Laut Sky soll Gligoroski „seine Kompetenzen überschritten haben“. APA-Recherchen bestätigten, dass es Dissonanzen um den letztlich geplatzten Transfer des aserbaidschanischen Teamstürmers Ramil Shaydaev, der bereits Ende Mai als fix vermeldet worden war, gab. Dadurch sei auch Baumgartner in ein schiefes Licht geraten. Pucher wolle deshalb „die ganze sportliche Führung neu gestalten“, berichtete Sky schon vor dem WAC-Spiel.

Von den Mattersburg-Spielern stellten sich nach der 0:6-Abfuhr nur Routinier Alois Höller und Tormann Markus Kuster den Fragen von Medienvertretern. „So ein Match darf uns nicht passieren, wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen“, übte sich Höller in Selbstkritik. Zur Entlassung von Gligoroski sagte er: „Optimal sind solche Sachen nie, wenn einer die Mannschaft verlässt, da sind viel mehr Emotionen drin als in einem anderen Beruf. Das darf aber keine Ausrede sein.“

Deshalb nahm Höller sich und seine Teamkollegen „in die Pflicht“, es gelte nun, Ruhe zu bewahren, um da wieder rauszukommen. „Wir müssen mehr zusammenrücken und mehr als Mannschaft auftreten. Wenn man in der ‘Arschgasse‘ ist, dann ist jeder Schuss ein Gegentreffer. Die sechs Tore waren absolut zu viel, und sie sind zu billig gefallen“, sprach der 29-Jährige Klartext.

Schon vor einer Woche hatte es mit dem 2:4 eine empfindliche Niederlage beim Aufsteiger in Hartberg gesetzt. „Sechs Trümmer zuhause gegen den WAC, das darf uns nicht passieren. Wir wollten Wiedergutmachung betreiben, und das ist uns in allen Belangen gar nicht gelungen“, betonte Kuster, der allerdings nur Sky ein Interview gab.

Baumgartner bemängelte einmal mehr die schlechte Defensivleistung. „Vom Kopf her haben wir sehr schlecht im eigenen Sechzehner agiert, wir stehen zu weit weg vom Mann“, kritisierte der 53-Jährige, der seit Anfang 2017 Mattersburg-Trainer ist. Er sah auch keinen Zusammenhang mit den personellen Turbulenzen der letzten 24 Stunden. „Ich glaube nicht, dass ein Abwehrspieler weniger aggressiv ist, weil ein Assistenztrainer nicht mehr dabei ist“, meinte Baumgartner. „Wir sind alle Profis und müssen mit diversen Situationen umgehen.“

Der Salzburger glaubt, dass er das Rezept hat, um den Club aus der Krise zu führen. „In schwierigen Situationen muss man zusammenhalten. Das haben wir der Mannschaft während der Woche versucht beizubringen. Entscheidend ist, wie kommt man aus dieser Situation raus. Wer mich kennt weiß, dass ich akribisch arbeite und ruhig bleibe“, gab Baumgartner zu Protokoll. Bleibt abzuwarten, ob er am Sonntag in einer Woche beim Auswärtsspiel gegen die Admira noch auf der Bank der Burgenländer sitzen wird.

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