Wieder Alarm rund um die Zeugen Jehovas in der Steiermark: Am Freitagmorgen flog ein Auto in Zettling südlich von Graz in die Luft. Verletzt wurde niemand, aber das Auto gehörte einem Mitglied der steirischen Glaubensgemeinschaft. Laut Polizei ist ein Zusammenhang mit den aktuellen Ermittlungen rund um die Zeugen Jehovas nicht auszuschließen. Nun ermittelt die eigens eingerichtete Sonderkommission.
In den frühen Morgenstunden wurden die Bewohner von Zettling aus dem Schlaf gerissen. Ein lauter Knall war zu vernehmen, und plötzlich stand ein Auto in Flammen. „Eine Art Explosion am Fahrzeug dürfte dazu geführt haben, dass der Klein-Pkw sowie eine angrenzende Thujenhecke in Brand gerieten“, sagt die Polizei Steiermark.
Erinnerungen an Anschläge kommen hoch
Zu der besagten Thujenhecke dürfte jedoch nicht irgendein Haus gehören. Erste Ermittlungen der Polizei konnten ein Mitglied der Zeugen Jehovas südlich von Graz als Fahrzeugbesitzer des in der Einfahrt geparkten Pkws festmachen. Der Mann hatte ihn am Vorabend abgestellt – nichts ahnend von der Autobombe, die daran angebracht war.
„Ein Zusammenhang ist anzunehmen“
Bei der Glaubensgemeinschaft kommen nun Horror-Erinnerungen hoch: Erst Ende März fand man vor dem Königreichssaal in Kalsdorf einen funktionstüchtigen Sprengsatz, im Vorjahr gingen mehrere Bomben in Leibnitz in die Luft. „Ein Zusammenhang ist anzunehmen“, sagt die Polizei.
Aktuell werde jedenfalls von einem Sprengsatz ausgegangen. Kriminalisten haben eine umfassende Spurensicherung am Tatort vorgenommen. Auch der Entschärfungsdienst der Cobra sowie ein Sprengstoffspürhund standen vor Ort im Einsatz. Beim Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung hat die Sonderkommission „Michael“ die Ermittlungen übernommen.
Niemand wurde verletzt
Glücklicherweise wurde auch dieses Mal niemand verletzt. Etwa 15 Einsatzkräfte der Feuerwehr Zettling konnten den Brand rasch unter Kontrolle bringen. „Die Gemeinde unterstützt die Polizei bei Aufräumarbeiten und Ermittlungen“, sagt Matthias Pokorn, Bürgermeister von Premstätten. „Das ist eine schreckliche Geschichte, die sich nirgendwo in Österreich wiederholen soll“, ergänzt er.
Am Auto auf der Schottereinfahrt des Hauses entstand ein Totalschaden mit unbekannter Schadenshöhe. Am frühen Nachmittag wurde das Wrack abtransportiert. Die Ermittlungen zur Brandursache und möglichen Tätern laufen nun einmal mehr auf Hochtouren.
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