Fälschung entlarvt?

Betrugsverdacht gegen Händler rund um Weiler-Gemälde

Wien
26.11.2009 19:26
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt unter der Aktenzahl 6 St 322/09a gegen einen bekannten Wiener Kunsthändler wegen Betrugsverdachts. Er soll einem befreundeten Antiquitätenhändler ein Gemälde von Max Weiler verkauft haben, das Weilers Witwe Yvonne und namhafte Experten als eindeutige Fälschung bezeichnen. Die Anklagebehörde prüft nun, ob Schädigungsvorsatz vorliegt.

Mediensprecherin Michaela Schnell bestätigte am Donnerstagnachmittag, dass gegen den Mann und mögliche Mittäter ein Ermittlungsverfahren läuft. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

Bei dem umstrittenen Werk handelt es sich um ein 80 mal 60 Zentimeter großes, angeblich 1953 entstandenes Gemälde ohne Titel. Es soll einen Marktwert von 110.000 bis 120.000 Euro besitzen. Der Verdächtige verkaufte es eigenen Angaben zufolge "zum Freundschaftspreis" um 35.000 Euro seinem Bekannten.

Gemälde von Experten als Fälschung entlarvt
Der Käufer wollte offenbar sichergehen, einen echten Weiler erstanden zu haben, und legte das Werk dem Weiler-Experten Edelbert Köb, Direktor des Wiener Museums Moderner Kunst (MUMOK), vor. Dem Vernehmen nach erkannte Köb dies umgehend als Fälschung.

Auch  Elke Königseder, Expertin für Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst im Wiener Dorotheum, bekam das Gemälde zur Prüfung vorgelegt. "Mir ist es gleich eigenartig vorgekommen", meinte Königseder am Donnerstagnachmittag. "Schon von der Handschrift passt es nicht. Das Bild wirkt richtig grob. Das passt nicht."

Die Max Weiler Privatstiftung brachte daraufhin eine Strafanzeige ein und verlangte zugleich die Sicherstellung des angeblich gefälschten Kunstwerks. Der unter Betrugverdacht geratene Kunsthändler soll dem Vernehmen nach angeben, er habe das Bild von einem Chinesen erworben und mit einer allfälligen Fälschung nichts zu tun.

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