Unglücksrabe

Freistoß verschuldet: Morddrohungen gegen Durmaz

WM 2022
24.06.2018 12:48

Schwedens unglückliche 1:2-Niederlage gegen Deutschland bei der WM in Russland schlägt weiter hohe Wellen. Unglücksrabe Jimmy Durmaz, der den entscheidenden Freistoß zum Siegtor für die Deutschen durch Toni Kroos verursacht hatte, sah sich mit einem üblen Shitstorm im Internet konfrontiert. Sogar Morddrohungen wurden gegen den Schweden ausgesprochen.

Der in der 74. Minute eingewechselte 29-Jährige hatte mit einem entbehrlichen Foul an Timo Werner den Freistoß verschuldet, der in der Nachspielzeit zum 1:2 führte. Danach setzte via Social Media ein mit rassistischen Kommentaren gespickter Hate- und Shitstorm gegen den Offensivspieler mit türkischen Wurzeln ein. Durmaz erhielt sogar Morddrohungen.

Der Unglücksrabe selbst blieb - zumindest nach außen hin - cool. „Das ist nichts, was mich interessiert. Ich bin stolz, für mein Land bei der WM aufzulaufen“, erklärte er. Unterstützung bekam er von seinen Mannschaftskollegen. „Es ist völlig idiotisch, ihn dafür zu hassen. Er hat das ganze Spiel gekämpft und alles gegeben“, betonte etwa John Guidetti.

Schwedens Verband erstattet Anzeige
Nach den Drohungen und Beleidigungen in den sozialen Netzwerken hat der schwedische Fußball-Verband am Sonntag eine Anzeige erstattet. „Wir tolerieren nicht, dass ein Spieler Drohungen und Missbrauch ausgesetzt ist. Es ist entsetzlich und äußerst ärgerlich, Zeuge der Behandlung zu werden, der Jimmy Durmaz ausgesetzt war. Völlig inakzeptabel“, sagte Generalsekretär Hakan Sjostrand.

Durmaz unterstütze das Vorgehen des Verbandes, hieß es, reagierte selbst aber gelassen. „Das interessiert mich nicht. Ich stehe hier stolz und repräsentiere mein Land“, sagte der Spieler des FC Toulouse nach der Niederlage im zweiten WM-Gruppenspiel in Sotschi. Unterstützung bekam er von seinen Mannschaftskollegen. „Man sollte keinen Einzelnen dafür verantwortlich machen. Wir gewinnen und verlieren als Team“, betonte Albin Ekdal.

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(Bild: KMM)



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