Perfide Strategie

Hamas sucht mit Kinder-Website künftige Attentäter

Ausland
24.11.2009 16:21
Die radikalislamische Hamas versucht einer Studie zufolge mit einer Kinderseite im Internet künftige Selbstmordattentäter für den Kampf gegen Israel zu rekrutieren. Demnach preise die Website "Al-Fateh" (Der Eroberer, Bild) den Märtyrerkult an und trage zur Ausbildung der "nächsten Generation von Selbstmordbombern" bei.

Die Website ist auf den ersten Blick ein farbenfrohes Internetmagazin mit Comic-Zeichnungen und Schriftzügen in arabischer Sprache. Dahinter verberge sich aber ein "erzieherisches Instrument" der Hamas, sagte David Oman von der Israel-nahen Nichtregierungsorganisation IMPACT-SE bei der Präsentation der Studie am Dienstag in Berlin.

Kind mit Säbel als Maskottchen
Die Seite "dämonisiere" den Westen und rufe zum Kampf gegen den Staat Israel auf. In den Rubriken würden "heldenhafte Geschichten" von Selbstmordattentätern erzählt, antisemitische Illustrationen schürten den Hass gegen Juden, so Oman. Das Maskottchen der Seite ist ein Kind, das mit gezogenem Säbel in die Schlacht reitet.

SPD-Politiker ortet "Indoktrinierung"
Der frühere außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, sagte bei der Vorstellung der Studie, es gebe im Zeitalter des Internets ein "Problem der Ausstrahlung von Erziehungsprogrammen". Die modernen Technologien hätten dazu geführt, dass auch Kinder und Jugendliche in Deutschland und Europa dieser "Indoktrinierung" ausgesetzt seien.

Einträge von Lesern aus aller Welt
Nach Angaben von Oman wird die Seite auch von arabischsprachigen Kindern in Deutschland gelesen und weltweit millionenfach aufgerufen. Von unabhängiger Seite seien diese Zahlen aber nicht zu bestätigen. Auch zu der Leserschaft außerhalb der Palästinensergebiete gebe es keine genauen Zahlen. In dem Gästebuch der Seite stünden aber Einträge von Lesern aus aller Welt, darunter auch aus Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Server-Standort mehrmals gewechselt
IMPACT-SE ist eine Nichtregierungsorganisation, die Bildungsmaterialien aus dem Nahen Osten mit internationalen Standards abgleicht. Die aktuelle Studie basiert auf einer inhaltlichen Untersuchung von "Al-Fateh" seit dem Start im September 2002 bis vergangenen April. Die Internetseite war den Angaben zufolge zunächst im Libanon eingetragen, mittlerweile gibt "Al-Fateh" seinen Sitz in London an. Der Standort des Servers mit den Daten der Seite habe in den vergangenen Jahren immer wieder gewechselt. Zuletzt sei Die Website auf einem Server in Malaysia gespeichert gewesen, auf dem auch andere Hamas-nahe Internetseiten lägen.

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