Grüne mögen Mary

Vassilakou Spitzenkandidatin für Wien-Wahl 2010

Wien
15.11.2009 11:08
Die Klubchefin der Grünen im Wiener Rathaus, Maria Vassilakou (Bild), wird - wie schon 2005 - auch bei der Wien-Wahl 2010 als Spitzenkandidatin ins Rennen gehen. Sie wurde am Sonntag bei der 63. Landesversammlung mit überwältigender Mehrheit auf den ersten Platz der Landesliste gehievt. Die Grünen sind die erste Wiener Partei, die die Reihung der Kandidaten fixiert haben. Auf Streit wurde dabei verzichtet, auf Überraschungen jedoch nicht.

So schaffte es die Leopoldstädter Bezirksrätin Martina Wurzer (29), die auch Vorsitzende der Landeskonferenz der Wiener Grünen ist, auf den fünften Platz. Die aus Tirol stammende studierte Politikwissenschafterin ließ altgediente Grüne wie Christoph Chorherr, Sigrid Pilz und Martin Margulies hinter sich. Die künftige Gemeinderätin will sich vor allem im Bereich Frauen und Datenschutz engagieren.

Zwischen Vassilakou und Wurzer sind weitere arrivierte Grüne auf der Liste zu finden: An zweiter Stelle liegt der nicht amtsführende Stadtrat David Ellensohn, dahinter folgt Planungssprecherin Sabine Gretner, Platz vier ging an Umweltsprecher Rüdiger Maresch.

14 Mandate und zwei Stadtrats-Posten
Der Autor und Globalisierungskritiker Klaus Werner-Lobo (42) wird auf Platz zehn der Kandidatenliste aufscheinen. Ein Einzug ins Stadtparlament gilt damit als fix. Derzeit verfügen die Grünen über 14 Mandate und zwei Stadtrats-Posten. Werner-Lobo wurde mit Büchern wie "Prost Mahlzeit - Essen und Trinken mit gutem Gewissen" oder "Schwarzbuch Markenfirmen - Die Machenschaften der Weltkonzerne" bekannt.

An wählbarer Stelle findet sich auch Birgit Hebein. Sie konnte den neunten Listenplatz ergattern. Die geborene Villacherin ist seit Jahren im Sozialbereich tätig. Seit 2002 ist die 42-Jährige bei den Wiener Grünen, für die sie momentan die Klubobfrau im 15. Bezirk stellt. Auf Platz zwölf schaffte es der bisher ebenfalls noch nicht im Stadtparlament vertretene, gebürtige Türke Senol Akkilic, der sich seit 1994 für die Partei engagiert.

Sechs Nein-Stimmen "finden und für mich gewinnen"
Die Listenerste Maria Vassilakou (40) musste jedenfalls nicht zittern, im Gegenteil: Sie erhielt 98,65 Prozent oder 438 von 444 gültigen abgegebenen Stimmen. Vassilakou war als einzige für diese Position angetreten. "Die sechs (Nein-Stimmen, Anm.) werde ich auch noch finden und für mich gewinnen", scherzte Vassilakou nach ihrer Kür. Zuvor hatte die gebürtige Griechin betont, dass das "schöne Wien" immer mehr Sehnsucht und immer weniger Realität werde.

Derzeit herrsche Rekordarbeitslosigkeit in der Bundeshauptstadt. Die Armut habe sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Sie wolle Wien zur Klimahauptstadt Europas machen und erreichen, dass das Leben mittels einer "Grundsicherung, die auch den Namen verdient", für alle leistbar werde. Zudem müssten unterschiedliche Muttersprachen nicht als Plage, sondern als immenses Potenzial gesehen werden. Und es müsse möglich sein zu heiraten, wo und wen man will.

Bundessprecherin Eva Glawischnig nahm in ihrer Rede die Bundesregierung ins Visier - vor allem SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann. Die SPÖ zeichne sich durch Ideenlosigkeit aus. Kritik übte sie unter anderem an den Aussagen des Kanzlers zur Causa Zogaj. Zu sagen, dies sei Sache der Innenministerin und gehe ihn nichts an, sei eine "dermaßen krasse Verkennung der Situation". Die Familie sei bestens integriert und würde "ganz gezielt kaputtgemacht".

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