Neue Grippe

Etliche Kinder bei Impfstraße in Liesing abgewiesen

Wien
10.11.2009 18:01
Zum Auftakt der Impfaktion gegen Schweinegrippe ist das MA11-Zentrum in der Rößlergasse derart überlaufen gewesen, dass Eltern mit ihren Kindern weggeschickt und auf kommende Woche vertröstet wurden. "Ich musste eine Nummer ziehen und darf erst am Montag wieder kommen", so Ursula B. Unterdessen hat die Medizinische Universität Wien erklärt, dass die H1N1-Grippewelle die Bundeshauptstadt nun endgültig erreicht hat.

Die Frau aus Liesing war gegen 14 Uhr mit ihrer neunjährigen Tochter eingetroffen. Dafür hatte sie sich extra freinehmen müssen. Kritik kommt am mangelnden Personaleinsatz. Nur eine einzige Ärztin hat die zuständige MA15 (Gesundheit) ins Zentrum beordert. "Die war völlig überlastet. Warum startet man eine große Impfaktion und stellt nicht genug Leute bereit?", wettert eine Betroffene.

"Die Sozialversicherung hat uns kurzfristig informiert, dass sie keine Kinder impft. Wir haben nicht mit so großem Andrang gerechnet", meint MA15-Ärztin Birgit Fykatas-Guth. In allen sechs Eltern-Beratungsstellen sei das Personal nun verstärkt worden.

Grippewelle hat Wien erreicht
In Wien hat es laut Hochrechnungen der Medizinischen Universität in der vergangenen Woche rund 10.800 an der Neuen Grippe Erkrankte gegeben. Auf Basis dieser Berechnung sowie Laboruntersuchungen, die einen drastischen Anstieg bei Infektionen zeigten, habe man den Beginn der Grippewelle ausgerufen, hieß es am Dienstagnachmittag.

"Die vorliegenden Daten zeigen den Beginn einer Grippewelle - verursacht durch das neue Pandemie-Virus (H1N1) - in Österreich an", so Instituts-Vorstand Franz X. Heinz. "Im Rahmen der Abklärung von H1N1-Verdachtsfällen in den österreichischen Referenzlabors ist es zu einem sprunghaften Anstieg an bestätigten Infektionen gekommen."

Massen-Impfungen angelaufen
An einzelnen Tagen gab es bei nahezu allen eingesendeten Proben eine Bestätigung, dass es sich um die Neue Grippe handle. Das epidemiologische Überwachungssystem in Wien und Tirol, das anhand von Daten der Krankenkassen Hochrechnungen erstellt, habe zudem eine Zunahme vor allem in der Altersgruppe der Null- bis 14-Jährigen registriert.

Allein in der Bundeshauptstadt erhielten am Montag - dem ersten Tag der Massenimpfungen - 4.600 Personen eine Spritze gegen die Neue Grippe. Am Dienstag war der Andrang weiterhin rege - aber nicht mehr so stark wie am Tag zuvor, hieß es in den Wiener Impfstraßen.

Tamiflu ohne chefärztliche Bewilligung
Mit der Erklärung des Ausbruches einer Grippewelle kann das Medikament Tamiflu nach einem Beschluss des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger künftig ohne chefärztliche Bewilligung verschrieben werden. Das Grippemittel wird neben der Neuen Grippe auch bei der saisonalen Influenza verwendet.

Wird vom Virologischen Institut eine Grippewelle verlautbart, erhalte die Krankenversicherung eine Rechtsgrundlage für diese Maßnahme, gemäß der behandelnde Ärzte für das antivirale Mittel eine Vorab-Bewilligung erhalten, hieß es. Wichtig sei dies im Sinne einer erleichterten Abwicklung der Medikamentenabgabe.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung und wien.krone.at

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