Wie die "Krone" nun aus gut informierten Kreisen in Wien in Erfahrung bringen konnte, hätte auch ein – geeigneter – VP-Kandidat aus Tirol gute Chance. Der bei uns für Gesundheit und Wissenschaft zuständige Landesrat Bernhard Tilg (Bild Mitte) hätte zwar das Zeug zum Wissenschaftsminister, doch dessen Ehrgeiz nach Wien zu wechseln, soll sich wegen seiner Familie – er ist Vater von zwei kleinen Kindern – sehr in Grenzen halten. Genannt wird in letzter Zeit auch immer wieder der Name von der Innsbrucker Nationalrätin Karin Hakl (Bild rechts), doch darüber soll sich wiederum die Freude der ÖVP-Spitze sehr in Grenzen halten
Geeignetes Personal fehlt in Tirol
"Das Problem ist die äußerst dünne Personaldecke innerhalb der Tiroler VP – viele gute Leute hat man nach der letzten Landtagswahl 2008 entweder zum Teufel gejagt oder schwer beleidigt", so ein Insider zur "Krone". Der nun befürchtet, dass Tirol genau aus diesem Grund bei der Bestellung eines neues Minister durch die Finger schauen könnte.
Wählervertreibung
Apropos EU-Kommissar-Bestellung. Der renommierte Innsbrucker Politforscher Christian Traweger lässt kein gutes Wort Haar an der Vorgangsweise von ÖVP und SPÖ in dieser Causa. "Danke Faymann, danke Pröll – genau so bringt man viele Wähler von der Urne weg", so Traweger im Gespräch mit der "Krone".
Was hier auf der Wiener Politbühne geliefert wurde, schade der Politik insgesamt. "Hier wurden leider Parteiinteressen und persönliche Eitelkeiten dem vorgezogen, was für Österreich gut gewesen wäre", so der Politikwissenschafter weiter.
Sparpotential bei Präsidentenwahl
Gedanken hat sich der Polit- und Meinungsforscher Traweger auch zur Bundespräsidentenwahl gemacht. Er unterstützt Landeshauptmann Günther Platter, der ja meinte, dass die ÖVP keinen eigenen Kandidaten aufstellen sollte: "Das wäre für den Steuerzahler eine viel günstigere Variante."
Er geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert vom Nationalrat, dass dieser mittels 2/3-Mehrheit Folgendes beschließen soll: Gibt es für die 2. Amtszeit nur einen Kandidaten, dann soll dieser vom Nationalrat wiedergewählt werden. "Das wäre dann mit Abstand die günstigste Variante – und in Zeiten der Finanzkrise ein klares Signal", schließt Traweger.
von Markus Gassler, Tiroler Krone
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