Kraftwerkskontrolle

Damit das Herz der Kelag immer kräftig schlägt

Bergkrone
26.02.2018 15:50

Die Kraftwerksgruppe Fragant in den Hohen Tauern mit ihren hochalpinen Speicherseen ist das Herz der Kelag. Damit der Strom immer fließt, müssen die Anlagen kontrolliert werden; selbst im Hochwinter.

Spezialisten gibt es bei der Kelag viele, wenn es etwa nach zerstörerischen Naturgewalten gilt, Stromleitungen wieder herzustellen. Doch die beiden Flattacher Wolfgang Warmuth und Hannes Salentinig sind noch einmal aus einem anderen Holz geschnitzt. Sie sind die beiden einzigen Hochalpinisten der Kelag. „Unsere Aufgabe ist es, alle 14 Tage die einzelnen Speicherseen in der Kraftwerksgruppe Fragant zu kontrollieren“, erklärt Bergführer Wolfgang Warmuth. Natürlich werden die Daten über Zufluss, Wasserstand sowie viele andere wichtige Parameter längst digital und in Echtzeit in die Zentrale nach Klagenfurt übermittelt. „Wir prüfen aber die Richtigkeit dieser Daten“, so Salentinig.

Die „Berg Krone“ begleitete die Alpinisten zur höchst gelegenen Kelag-Anlage, zum Speicher Zirmsee unterhalb des Hocharn in exakt 2529,5 Metern Seehöhe. Die Wetterverhältnisse sind bescheiden: Es stürmt, schneit und das Thermometer zeigt minus 16 Grad am Berg. Doch Kaffee trinken und im Büro neben dem Kelag-Turbinenhaus in Außerfragant auf besseres Wetter warten, ist nicht drin. „Wir müssen rauf“, so Warmuth. Die Skier samt Lawinen-Airbags sind rasch im Geländewagen verstaut. Der Weg zum hochgelegenen Arbeitsplatz startet am Beginn des tiefwinterlichen Fleißtals bei Heiligenblut. Schritt für Schritt geht es durch den Schnee. Im Winter ist kaum erkennbar, was die Kelag seit 1963 in den Hohen Tauern geschaffen hat, um die Stromversorgung Kärntens zu garantieren. Denn das energiewirtschaftliche Herz der Kelag ist europaweit einzigartig. Hochgebirgsseen, wie der Zirmsee, wurden zu Speichern ausgebaut, die durch natürliche Zuflüsse und mit Wasser gefüllt werden, das aus tiefer liegenden Speichern hinauf gepumpt wird.

Warmuth: „Das Wasser wird vom Zirmsee in 2529,5 Meter Seehöhe über mehrere Stufen bis zum Kraftwerk Außerfragant in 715 Metern Seehöhe geleitet.“ Von der Anlage Zirmsee selbst ist im Winter nur der Wintereinstieg sichtbar, ein kleiner Betonturm, der aus dem Schnee ragt. Der Rest liegt unter den Schneemassen und Eis verborgen. Es ist gewaltig, welche Schächte und Kilometer lange Wasserwege hier in den Berg geschlagen wurden. Zeit zum Aufwärmen gibt’s übrigens nicht.

Insgesamt neun Speicherseen umfasst die Kraftwerksgruppe Fragant, davon sind der Zirmsee, der Großsee (2420 m), Hochwurten (2420 m), Feldsee (2224m) Oscheniksee (2394 m), Wurtenalm (1699m), Wölla (1699m) im hochalpinen Gelände. Lediglich die beiden Speicher Haselstein (1471 m) und Innerfragant (1203m) sind auch im Winter leichter erreichbar. Ein wichtiger Job und eine Aufgabe eben für echte Kelag-Profis.

 

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