Landesrat bestürzt

Steirer Tierskandal: Keine lückenlose Kontrolle!

(Bild: thinkstockphotos.de (Symbolbild))

Eine Horror-Ratten-Invasion, 18 tote Tiere und schwer vernachlässigte –hätte dieser Skandal in Graz-Umgebung vermieden werden können? Das gilt es jetzt restlos zu klären! Fest steht, dass engmaschige Kontrolle wirklich anders aussieht. Kurzfristig gab es zusätzlich auch Aufregung um ein Kind, das vor Ort auftauchte.

"Das Quieken unzähliger Ratten, überall haben Hunderte Schnauzen herausgeschaut. Ich hab ja schon viel erlebt, aber sowas..." – auch die Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck war von den Gegebenheiten vor Ort tief erschüttert. Die überlebenden Tiere sind am Mittwoch abtransportiert und in Quarantäne untergebracht worden. Die Rolle des zuständigen Amtstierarztes muss jetzt dringend geklärt werden. Er hatte zwar im Dezember den Betrieb wegen Schafsräude gesperrt und Auflagen erteilt. Die waren jedoch bei einer Nachschau am 4. Jänner nicht eingehalten worden. Dennoch hatte der Veterinär weder erneut kontrolliert noch, wie der zuständige Bezirkshauptmann Burkhard Thierrichter einräumen muss, nachgefragt.

Die Warnung der "Krone"

(Bild: zVg)

Und jetzt sind 13 Schafe tot, drei Lämmer, ein Schwein, ein Hahn. Eine Ratteninvasion hat sich über den Hof hergemacht. Eine engmaschige Kontrolle – um die auch die "Krone", siehe Faksimile aus 2016 (zum Anlicken), wegen diverser Vorfälle mehrmals gebeten hatte – sieht wahrlich anders aus! Lob gibt es allerdings für den Veterinär-Kollegen Peter Eckhardt, der am Wochenende Notdienst hatte und dort großartige Arbeit leistete.  Aufregung gab es zusätzlich um ein Kind, das angeblich auf dem Hof gesehen worden war. Da gibt Thierrichter Entwarnung: "Es ist zwar das Kind der Betreiber, lebt aber woanders und nicht vor Ort. Unsere Sozialarbeiterinnen sind involviert."

Interview mit Landesrat Christopher Drexler
"Krone":  Herr Landesrat, die Veterinäre liegen in Ihrer politischen Verantwortung. Jetzt trifft jenen Amtstierarzt, der für diesen Betrieb zuständig ist, mit voller Härte die Kritik, zu wenig getan zu haben.  

Drexler: Zum konkreten Fall kann ich derzeit nichts sagen, dafür bitte ich auch um Verständnis. Außer dass ich noch einmal betone, wie erschüttert ich bin und dass ich lückenlose Aufklärung haben will.

"Krone": Gibt es Konsequenzen?
Drexler: Ja, die erste ist bereits in Planung. Ich will einen Gipfel mit dem Landesveterinär, jeweils einem Vertreter aus jeder Bezirkshauptmannschaft und der Tierschutzombudsfrau. Ich will wissen, wie wir sowas künftig absolut vermeiden können.

"Krone": Ihr Kollege Anton Lang ist angetreten, die Steiermark zum Tierschutzland Nr. 1 zu machen...

Drexler: ...und da hat er uns als Partner. Wir prüfen, wie man Vollzug vereinfachen kann. Und ob es gesetzlicher Änderungen bedarf.

 

 

Christa und Eva Blümel, Kronen Zeitung