Große Überraschung

Österreichische Schüler sind glücklich

Österreich
26.06.2008 16:37
Wie war das noch einmal mit Lernstress und Prüfungsdruck? Offenbar sind Österreichs Kinder und Jugendliche den Schulen gegenüber deutlich positiver eingestellt als bisher vermutet. Wie aus einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO hervorgeht, mögen die heimischen elf- bis 15-Jährigen im internationalen Vergleich die Schule sehr. Gleichzeitig fühlen sie sich durch die Schule deutlich weniger belastet als Kinder in anderen Ländern. Für die Studie wurden in Österreich rund 5.000 Schüler befragt.

Die WHO hat in ihrem internationalen "Health Behaviour in School-Aged Children(HBSC)"-Vergleich von rund 40 Ländern auch die Einstellung der Kinder über die Schule abgefragt - mit durchaus überraschenden Ergebnissen: So mag jeder zweite österreichische Elfjährige (59 Prozent der Mädchen, 53 Prozent der Buben) die Schule sehr - was Österreich einen Spitzenplatz hinter Mazedonien, Türkei, Deutschland und Rumänien beschert.

"Durchhänger" im Alter von 13 Jahren 
Mit 13 Jahren lässt die Begeisterung etwas nach: mit nur mehr 28 Prozent Mädchen und 23 Prozent Buben, die die Schule sehr mögen, findet sich Österreich nur mehr im Mittelfeld. Mit 15 Jahren verbessert sich die Einstellung zur Schule wieder, 32 Prozent der Mädchen und 30 Prozent der Buben mögen sie in diesem Alter sehr, womit Österreich im internationalen Vergleich wieder vorne liegt.

Belastung im internationalen Vergleich gering
Wenig verwunderlich ist diese Einstellung, wenn man sich die Umfrageergebnisse über die Belastung der Schüler ansieht. In allen drei Altersgruppen finden sich die österreichischen Kinder unter den drei Ländern, in denen man sich am wenigsten unter Druck gesetzt fühlt. Bei den Elfjährigen fühlt sich etwa jeder zehnte Schüler durch Hausübungen und Lernen belastet, bei den 13-Jährigen schon jeder fünfte. Bei den 15-Jährigen ist es zwar bereits etwa jeder vierte Schüler, im internationalen Vergleich sind Österreichs Schüler unangefochten zufrieden. Zwischen Buben und Mädchen gibt es in allen drei Altersstufen kaum Unterschiede.

Österreichische Studie widerspricht
Große Zufriedenheit wurde bei einer Umfrage des Klagenfurter Humaninstituts dagegen nicht festgestellt. Auch wenn deren Ergebnisse mit jenen der WHO nicht unbedingt zu vergleichen sind, ergibt sich dabei ein eher negatives Bild vom Schülerleben. Denn jeder fünfte Österreicher schreibt den Lehrern einen "Fleck" ins Zeugnis. 20 Prozent der Befragten gaben den Lehrern "im pädagogischen Bemühen um die Schüler" ein Nicht Genügend. Für 32 Prozent reichte die Leistung der Pädagogen für ein Genügend, 28 Prozent beurteilten mit Befriedigend. Elf Prozent benoteten das Bemühen der Lehrer mit Gut, lediglich neun Prozent mit Sehr Gut.

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