Fast tot geprügelt

Prozess gegen Münchner U-Bahn-Schläger

Ausland
23.06.2008 17:28
Vor einer Jugendkammer des Landgerichts München I hat am Montag der Prozess gegen zwei als Münchner U-Bahn-Schläger bekanntgewordene Jugendliche begonnen. Die beiden hatten kurz vor Weihnachten einen 76 Jahre alten pensionierten Schulleiter mit Tritten und Schlägen lebensgefährlich verletzt, nachdem er sie auf das Rauchverbot in der U-Bahn hingewiesen hatte. Die Anklage wirft dem inzwischen 21 Jahre alten Türken und dem mittlerweile 18-jährigen Griechen versuchten Mord vor.

Zum Prozessauftakt haben die beiden jungen Männer den brutalen Überfall auf den Pensionisten gestanden und erklärt, es tue ihnen leid. Sie erklärten ihr Verhalten vor allem damit, zu viel Alkohol getrunken zu haben. Einer betonte, er habe auch Heroin genommen. Den 76-Jährigen, der durch Schläge und Tritte mehrere Schädelbrüche und eine Gehirnblutung erlitt, habe er aber keinesfalls töten wollen. Der jüngere Angeklagte sagte: "Hätte ich nichts getrunken, hätte ich auch nichts gemacht. Ich bin dann ein ganz anderer Mensch."

Angriff von Videokamera aufgezeichnet
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, den Tod des Mannes zumindest billigend in Kauf genommen zu haben. Der Angriff wurde von einer Videokamera in der U-Bahn-Haltestelle aufgezeichnet. Die Tat hatte eine Debatte über kriminelle ausländische Jugendliche und eine Verschärfung des Jugendstrafrechts ausgelöst.

Damit droht dem älteren Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe, sofern das Gericht nicht auch für ihn Jugendstrafrecht anwenden will. Der Jüngere kann zehn Jahre Haft als höchste Jugendstrafe bekommen, da er zur Tatzeit erst 17 Jahre alt war.

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