Prachtvolle Natur

Urlaub in Kenia: Audienz beim König der Savanne

Reisen & Urlaub
14.09.2013 17:00
An diesem Abend müssen die tapsigen Löwenbabys hungrig schlafen gehen. Dabei hatten ihre Mütter einen raffinierten Plan: Hier am Wasserloch warten wir, da kommt die Gnu-Herde ganz sicher vorbei. Doch diese wittert die Gefahr und macht im Laufschritt einen großen Bogen um den möglichen Tatort. Ätsch!

Andere werden hingegen mehr als satt, etwa ein einsam herumstreunender männlicher Löwe am nächsten Tag. Am Auge verletzt, vom Alter gezeichnet, doch einen Büffel reißt der Senior immer noch. Nach dem Festmahl lässt sich der König der Savanne träge die Mittagssonne auf den dicken Bauch scheinen. Bis auf wenige Meter tasten sich die Geländeautos mit Touristen heran, im Akkord klicken die Kameras – der Löwe verdaut weiter stoisch.

Atemberaubende Naturschauspiele in der Masai Mara
Es sind zwei von vielen unvergesslichen Momenten einer Safari in der Masai Mara. Das Naturschutzgebiet auf 1.600 Meter Seehöhe liegt im Südwesten Kenias und ist die Fortsetzung der Serengeti im Nachbarland Tansania. Berühmt ist die Masai Mara vor allem wegen der "Migration": Jeden Sommer wandern Millionen Wildtiere auf der Suche nach Futter in Richtung Norden und überqueren in einem großen Spektakel den Mara-Fluss.

Bekannt ist die Region auch für das Hirtenvolk der Masai und für ihre Artenvielfalt: Wir begegnen Elefanten, Giraffen, Zebras, Antilopen, Nilpferden, Warzenschweinen und sogar einem Leoparden. Innerhalb von wenigen Minuten brausen nicht weniger als 17 Autos zu dem Raubtier und kesseln es regelrecht ein – eine beklemmende Treibjagd mit Fotoapparaten.

Tourismus soll Aufschwung nach Kenia bringen
Doch Kenia braucht diesen Tourismus, gerade nach den Rückschlägen der jüngsten Zeit. Unruhen nach den Präsidentenwahlen Ende 2007 ließen die Besucherzahlen einbrechen, dazu kommen die starke Fernreisen-Konkurrenz aus Asien und – aus österreichischer Sicht – der Konkurs des Reiseveranstalters African Safari Club.

Nun soll die Trendwende gelingen. Politisch ist das Land mittlerweile wieder stabil. Neue Qualitätshotels öffneten ihre Pforten. Und ab 5. November fliegt Condor (sie rüstet ihre Langstreckenflieger sukzessive mit modernen Sitzen, neuem Lichtkonzept und eigenen Bildschirmen für alle Passagiere aus) dienstags direkt von Wien nach Mombasa.

Pulsierendes Leben in der Hauptstadt Mombasa
Diese fast 2.000 Jahre alte Hafenstadt ist ein pulsierender Schmelztiegel, auf den Straßen ist das pralle Leben beheimatet. Die meisten Touristen nächtigen in den Badehotels an der Nord- bzw. Südküste von Mombasa. In diesen abgeschlossenen Ressorts, etwa im luxuriösen Swahili Beach Hotel mit seinen kaskadenartig angelegten Pools, oder im familiäreren Serena Beach Hotel lässt es sich gut entspannen.

Ausflüge führen beispielsweise in die Altstadt von Mombasa mit dem unter UNESCO-Schutz stehenden Fort Jesus. Zahlungskräftige beobachten auf einem Dhau-Segelschiff die nächtliche Stadt vom Wasser aus und genießen unter dem Sternenhimmel ein mehrgängiges Dinner. Besonders empfehlenswert sind Schnorchel- und Tauch-Ausflüge bei Wasini Island: nicht ausgeschlossen, dass man sich plötzlich mitten in einer Delfin-Gruppe wiederfindet

Safaris führen auch in üppige grüne Wälder
Die Region Mombasa ist auch ein Ausgangspunkt für Safaris. In Busdistanz liegen die Nationalparks Tsavo Ost und Shimba Hills. Mit seiner hügeligen Landschaft und den üppig-grünen Wäldern und Wiesen ist Letzterer ein Kontrastpunkt zur kargen und flachen Masai Mara. Diese ist von Mombasa in zweieinhalb Flugstunden, vorbei am Kilimandscharo, erreichbar. Mittlerweile stehen hier 80 Lodges zur Verfügung, darunter das neue Exploreans Mara Rianta Camp.

Die 20 geräumigen und hochwertig eingerichteten Zelte bieten – unter anderem beim Duschen – einen Blick auf den Mara-Fluss. Am anderen Ufer faulenzen tagsüber die Nilpferde, in der Nacht unterhalten sie mit ihrem Grunzen. Fast fünf Jahre dauerte es von der Planung bis zur Realisierung der Anlage im Niemandsland, erzählt die Schweizer Direktorin Marie-Chantal Vouilloz.

Urlauber leben in sicherer Parallelwelt
Die Lodge ist ein ideales Beispiel für die sichere Parallelwelt, in die Urlauber in Kenia eintauchen. Trotz allen Komforts: Man muss auch bereit sein, sich auf Afrika einzulassen. Auf die Konfrontation mit Elend, vor allem am Land, auf die rumpeligen Straßen, die offensiven Strandverkäufer oder darauf, dass ein paar Zebras den zwölfsitzigen Safari-Flieger zu einem Startabbruch zwingen.

Doch wer all das akzeptiert, wird mehrfach belohnt. Mit viel Lebensfreude und Freundlichkeit, einer beeindruckenden Flora und Fauna, hervorragendem Essen und unvergesslichen Eindrücken – etwa wenn man in einem Heißluftballon frühmorgens über die scheinbar unendlichen Weiten der Masai Mara fährt, teils ganz knapp über Boden und Bäumen. Vielleicht sieht man dann wieder Löwenbabys. Und vielleicht besiegen diesmal ihre Mütter die Gnus und sorgen für ein reichhaltiges Frühstück.

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