Besser geschützt

“Windows sicherer als Apples Snow Leopard”

(Bild: Apple)

Windows XP, Vista und auch das kommende Windows 7 sind sicherer als Apples Snow Leopard, ist US-Hacker Charlie Miller überzeugt. Der Sicherheitsberater und Autor von "The Mac Hacker's Handbook" kritisierte in einem Interview mit "TechWorld" Apples Versäumnisse bei der Entwicklung seines jüngsten Betriebssystems.

Insbesondere der vollständigen Integration der sogenannten Adress Space Layout Randomization (ASLR) sei es zu verdanken, dass Windows sicherer sei als Mac OS X, so Miller. Diese Technik erschwert Hackern das Ausnutzen von Sicherheitslücken, indem sie kritische Funktionen des Betriebssystems nach dem Zufallsprinzip im Speicher verteilt. Bei Apple schützt ASLR bislang jedoch nur einzelne Bereiche des Systems.

Miller – vor allem dafür bekannt, als Erster binnen zwei Minuten eine Sicherheitslücke in einem vollständig gepatchten MacBook Air entdeckt zu haben – zeigte sich enttäuscht darüber, dass Apple bei der Entwicklung von Leopard zu Snow Leopard diesbezüglich nicht nachgebessert und ASLR ganz integriert habe. Zwar sei das jüngste Betriebssystem von Apple sicherer als sein Vorgänger, aber noch immer unsicherer als Windows.

Dass nach wie vor überwiegend Windows-Rechner den Angriffen von Hackern zum Opfer fielen, habe nur damit zu tun, dass es sich bei Windows aufgrund der großen Nutzerzahl mehr lohne, so Miller. Einen Exploit für Windows zu programmieren, damit dieser eine Sicherheitslücke ausnutzen könne, sei jedenfalls schwerer als für den Mac.

Doch Miller findet gegenüber "TechWorld" auch lobende Worte für Apple: Vor allem die neue Quick-Time-Version sowie eine optimierte Datenausführungsverhinderung (Data Execution Prevention, kurz DEP) hätten zu einer Verbesserung der Sicherheit bei Snow Leopard beigetragen. DEP überwacht Programme bei der Ausführung, sodass der Systemspeicher von den betreffenden Programmen gefahrlos verwendet werden kann.