In zehn Londoner Stadtbezirken erprobt die Polizei einem Bericht der IT-Seite "The Next Web" die Taser-Minikameras. Die Geräte sind jeweils mit einer 130-Grad-Linse ausgestattet und können an der Uniform, an der Sonnenbrille oder am Helm eines Polizisten montiert werden. Man hofft, das gesammelte Bildmaterial wird der Polizei im Kampf gegen Kriminelle als Beweismittel dienen.
Reduzieren Kameras Polizeigewalt?
Auch bei Beschwerden über Polizeigewalt könnten die Aufnahmen aus den Kameras künftig eine Rolle spielen. Hauptsächlich als Beweismittel, aber auch als psychologische Maßnahme. Einer Taser-Studie zufolge soll der Einsatz der Immer-dabei-Kameras eine 60-prozentige Reduktion der Polizeigewalt bewirken.
"Ich denke, es wird unsere Polizisten von ihrer besten Seite zeigen, wie sie täglich mit schwierigen und gefährlichen Situationen umgehen, aber es wird auch klarere Beweise liefern, wenn es Anschuldigungen gibt, dass wir etwas falsch gemacht haben", sagt Londons Polizeichef Sir Bernard Hogan-Howe.
Fotos landen direkt in der Cloud
Einen Einfluss darauf, welche Fotos die Kameras aufzeichnen, haben ihre Träger kaum. Die Bilder werden nicht lokal gespeichert, sondern über Bluetooth automatisch ans Handy des Polizisten und von dort weiter zum eigens eingerichteten Cloud-Dienst "Evidence.com" geschickt. Dort bleiben die Aufnahmen gespeichert, falls sie als Beweismittel gebraucht werden.
Unklar ist noch, wie Londons Bürger auf die vielen neuen kleinen Überwachungskameras in ihrem Leben reagieren werden. Man werde Passanten im Bedarfsfall zwar darüber informieren, dass sie abgelichtet werden. Aber erst, "wenn es praktikabel ist", so ein Sprecher der Londoner Polizei.
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