An Araber und Russen
Ungarn verkauft EU-Bleiberecht um 50.000 Euro
20 Chinesen hätten das "Residency Bond Program" der ungarischen Regierung bereits genutzt, berichtet die Zeitung "Pester Lloyd": Sie werden die Staatsanleihen kaufen und sich verpflichten, diese mindestens fünf Jahre zu halten, bestätigt Lian Wang, der Manager des "Ungarischen Spezialfonds". Der "Spezialfonds" hat übrigens seinen Sitz auf den für diverse Briefkastenfirmen berühmt-berüchtigten Cayman Islands.
Opposition: "Regierung Orban macht für Geld einfach alles"
Die ungarische Opposition wettert lautstark gegen das Geschäftsmodell: Die Regierung von Premier Viktor Orban (kl. Bild) mache "für Geld einfach alles". Und: Es sei anzunehmen, dass nicht die ehrlichsten Geschäftsleute aus Russland, China und aus den arabischen Ländern die Dienste dieser Firma auf den Cayman Islands in Anspruch nehmen.
Davon, dass auf der Homepage äußerst professionell um Kunden geworben wird, soll man sich nicht täuschen lassen, warnt die FPÖ-Politikerin Barbara Kappel. Die Kandidatin zur EU-Wahl hat die ersten Details direkt von einem der Kundenbetreuer erfahren: "Ich finde es ungeheuerlich, dass auf diese Art und Weise das Aufenthaltsrecht in der EU verhökert wird. Das ist sofort abzustellen."
Regierung: "Wir verkaufen ja keine Staatsbürgerschaften"
Die ungarische Botschaft in Wien versucht zu beruhigen: "Natürlich werden alle Anträge genau überprüft – alles passiert im Einklang mit den europäischen Migrationsregeln." Außerdem verkaufe Ungarn ja keine Staatsbürgerschaften.
In Malta zog die EU bereits die Notbremse: Die Regierung darf Staatsbürgerschaften nur noch dann um 650.000 Euro verkaufen, wenn der Antragsteller zumindest ein Jahr in Malta lebte.
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