Gefährlicher Trend

Fire Challenge: Mutter half Sohn, sich anzuzünden

Web
13.08.2014 16:04
Auf eine Dummheit folgt die nächste: Mit der "Fire Challenge" bringen soziale Netzwerke nach der "Cold Water Challenge" einen neuen lebensgefährlichen Trend hervor. Während sich die Nutzer bei dem einen mit Wasser übergießen und bespritzen, zünden sie sich beim anderen zur Erheiterung der Internetgemeinde vor laufenden Kameras an. In den USA muss sich nun eine Mutter vor Gericht verantworten, weil sie ihren Sohn dabei unterstützte.

Die Bilder auf Facebook, YouTube und Co. gleichen sich: Zumeist männliche Internetnutzer stehen in Boxer- oder Badeshorts unter der Dusche und begießen ihren Oberkörper mit brennbaren Flüssigkeiten wie Alkohol oder Nagellackentferner, um sich anschließend selbst anzuzünden. Der Versuch, möglichst spektakuläres Bildmaterial für die Internetgemeinde einzufangen, bleibt für viele der Protagonisten jedoch nicht ohne Folgen: In mindestens drei Fällen trugen Jugendliche laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP bereits schwere Verbrennungen davon.

Auch im Fall des 16 Jahre alten Sohnes von Janie Lachelle Talley aus Charlotte im US-Staat North Carolina ging das "Social-Media-Experiment" gehörig schief: Von der Intensität der Flammen offenbar überrascht, geriet der Teenager in Panik und rannte schreiend durch das Badezimmer, ehe Umstehende die Flammen mit einem Handtuch löschen konnten. Die Folgen: Verbrennungen im Brust- und Nackenbereich, wie die Polizei berichtete.

Ein Nachspiel hat die "Fire Challenge" aber auch für die 41-jährige Mutter. Da sie ihren Sohn ermutigt haben soll, sich anzuzünden, muss sie sich nun wegen Anstiftung eines Minderjährigen vor Gericht verantworten.

Wider den gesunden Menschenverstand
Experten warnen indes eindringlich davor, diese Dummheit nachzumachen: "Es trotzt dem gesunden Menschenverstand und widerspricht allem, was wir als Kinder gelernt haben", so ein Sprecher des auf Verbrennungsverletzungen spezialisierten Jaycee Burn Center in Chapel Hill.

Würden die Flammen nicht umgehend gelöscht, gerieten die Protagonisten oftmals in Panik und vergäßen, unter der Dusche stehen zu bleiben und das Feuer mit Wasser zu löschen. Durch die vermehrte Sauerstoffzufuhr beim Herumlaufen würden die Flammen zusätzlich angefacht. Außerdem bestehe die Gefahr, dass durch das Einatmen der heißen Luft die Lunge Verbrennungen davontrage. Andere Kleidungsstücke und Gegenstände könnten darüber hinaus durch die panische Person in Brand geraten.

"Water Challenge" kostete Mann das Leben
Die "Fire Challenge" ist nicht die erste Mutprobe auf Facebook oder YouTube, die Internetnutzer mit dem Leben bezahlen. Erst kürzlich war ein 34-jähriger Mann in Deutschland beim Versuch, sich von einer mit 2.000 Litern Wasser gefüllten Baggerschaufel auf besonders kreative Art und Weise für die Internetgemeinde mit dem kühlen Nass zu erfrischen, erschlagen worden, als der Bagger durch das Gewicht in der Schaufel umkippte. Fünf weitere Menschen wurden teils schwer verletzt (siehe Infobox).

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