Öffentliche Fahndung

kinox.to-Betreiber werden jetzt wie Mörder gesucht

Web
31.10.2014 10:40
Eine Woche nach der Großrazzia der deutschen Polizei gegen das mit Urheberrechtsverletzungen in Zusammenhang gebrachte Streaming-Portal kinox.to sind die zwei Hauptverdächtigen nach wie vor auf der Flucht. Jetzt versucht die Polizei, das Brüderpaar Kastriot und Kreshnik Selimi mit einem öffentlichen Haftbefehl zu finden. Pikant: Auf der Fahndungsseite der Polizei Sachsen scheinen sonst nur Mörder auf.

Das Brüderpaar ist auf der Website der Polizei Sachsen zur Fahndung ausgeschrieben, zusätzlich wird es mit Steckbriefen gesucht. Über Fernsehen und Radio wird die Bevölkerung aufgerufen, Hinweise zum Aufenthaltsort der Selimi-Brüder an die Polizei zu schicken, berichtet "Golem". Diese Art der Fahndung wird normalerweise nur bei schweren Vergehen wie Morden gewählt.

Polizei sucht Raubkopierer und drei Mörder
Auf der Personenfahndungs-Website der Polizei Sachsen sind neben den kinox.to-Brüdern noch eine Frau, die ihren Mann mit mehreren Messerstichen ermordet haben soll, ein Mann, der einen anderen erschlagen haben soll, und ein Mann, der zwei Menschen erdrosselt haben soll, zur Fahndung ausgeschrieben. In der Netzgemeinde dürfte dies zu einigen Diskussionen führen.

Die Selimi-Brüder werden hinter dem Streaming-Portal kinox.to vermutet, sollen aber auch in Zusammenhang mit etlichen anderen das Urheberrecht verletzenden Websites stehen. Dazu zählt früheren Berichten zufolge das Streaming-Portal Movie4K ebenso wie die One-Click-Hoster Freakshare und Bitshare sowie die Raubkopierer-Foren mygully.com und boerse.sx. Zudem wird ihnen von der Polizei Steuerhinterziehung, Erpressung, Nötigung und Brandstiftung vorgeworfen.

Kinox.to-Brüder wohl aus Deutschland geflüchtet
Vergangene Woche hat die Polizei bei einer Großrazzia in vier deutschen Bundesländern nach den Hintermännern von kinox.to gesucht und zwei Personen festgenommen. Die Selimi-Brüder konnte man allerdings nicht finden, sie sollen bereits vor Monaten aus Deutschland geflüchtet sein. Mit ihnen sind offenbar auch die Passwörter für die kinox.to-Server verschwunden, weshalb die Polizei diese bislang nicht abschalten kann.

Unsicherheit macht sich derweil unter den Nutzern der von den Verdächtigen betriebenen Dienste breit. Sie hatten vermutet, die Seiten seien nur noch online, um Nutzer anzulocken und diese auf frischer Tat zu ertappen. Experten schätzen die Gefahr der Verfolgung von Konsumenten aber als eher gering ein.

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